Sonntag, 9. Oktober 2011

Heute in der Bananenrepublik

Wie uns »Die Presse« mitteilt, hat einer der offiziellen Miteigentümer der Gratispostille »Heute«, der Wiener Wirtschaftstreuhänder Günther Havranek, seit längerem Aufsichtsratvorsitzender der Merkur GmbH (die SPÖ-Parteivermögen verwaltet), die überaus ehrenvolle Aufgabe erhalten, die SPÖ zu sanieren. Daß die Sozen nicht wirtschaften können, darf als bekannt vorausgesetzt werden — aber daß sie so wenig wirtschaften können, sodaß sie trotz üppiger Parteifinanzierung (Österreich leistet sich ein System, das durchaus als Weltspitze bezeichnet werden kann!) und der kostenfreien (d.h.: für die SPÖ kostenfreien — kosten tut's natürlich schon was ...) Übernahme von Propagandaaufwand durch div. Staatsbetriebe und den Rotfunk noch immer ein Sanierungsfall sind, ist doch irgendwie bemerkenswert.

Geradezu witzig, daß zunächst SPÖ-Faymann auf Steuerzahler- bzw. ÖBB-Kundenkosten die finanziell schwächelnde Gratispostille »Heute« saniert, besagte Gratispostille — selbstmurmelnd ohne jeden Kausalzusammenhang! — dafür sorgt, daß Faymann mindestens fünfmal aus jeder Ausgabe grinst und redaktionell als GRÖBAZ*) gefeiert wird, und der Wirtschaftstreuhänder, der als Miteigentümer figuriert, nun die SPÖ saniert.

Im Wienerischen hat die Redewendung »Der hat sich saniert« eine nicht unbedenkliche Konnotation. Na, warten wir ein paar Wochen, bis uns die Spatzen von den Dächern pfeifen, wer sich und wen sonst da noch saniert haben wird ...

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*) »Größter Bundeskanzler aller Zeiten«

2 Kommentare:

Bellfrell hat gesagt…

Danke für die Worterklärung GRÖBAZ.
Ich hatte schon "befürchtet", es hieße "Größter Blödmann aller Zeiten"... ;-)

Le Penseur hat gesagt…

@Bellfrell

Wie können Sie nur sowas annehmen ... *kopfschüttel*

Danke überigens für die Verlinkung des Videos von diesem anderen GRÖBAZ*), na, Sie wissen schon ...

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*) »Größter Böli aller Zeiten« (für Nicht-Ostösterreicher: ein "Böli" ist ein Rüpel, einer der sich nicht zu benehmen weiß. Sapienti sat.