Donnerstag, 8. September 2016

Ein Gemälde, das ein englisches Kriegsschiff im Kampf mit Barbaren zeigt

... (also etwas, was heutzutage angesichts all dieser "Rettungen" von "Schutzsuchenden" aus dem Mittelmeer durch diverse "Kriegs"-Marinen wohl nicht mehr vorkommen wird!), welches auf Youtube das Video eines hörenswerten Klavierkonzerts von Johann Ladislaus Dussek (1760-1812) ziert, war der Anlaß, da mal kurz hineinzuhören, und in der Tat: es lohnte sich!


Nun ist LePenseur kein fanatischer "Originalinstrumente"-Fan, und speziell beim Klavier kann er den Fetischismus mancher Musikpuristen in Bezug auf "Hammerklavier" & Co. nicht ganz nachvollziehen. Gegen einen modernen Konzertflügel klingt so ein Hammerklavier alter Mechanik doch immer ein wenig nach einer Mischung aus Western-Saloon-Pianino und einem geschüttelten Sack Nägel ... aber, sei's drum! Das Konzert ist hörenswert und jetzt immerhin schon 215 Jahre alt.

Ach ja: und Dussek war nicht nur zu Beginn seiner Pianisten-Karriere in London in Kontakt mit Joseph Haydn, der über ihn in besten Tönen schrieb, sondern auch ein enger Freund des leider viel zu früh verstorbenen Preußenprinzen Louis Ferdinand (dessen aus gegebenem Anlaß auf diesem Blog in einigen Wochen ausführlicher gedacht werden soll). Die Wikipedia berichtet durchaus Erschütterndes über die letzten Jahre des Pianisten und Komponisten, die dieser v.a. in Paris verbrachte:
Nach dem Tod des Prinzen war Dusík eine kurze Zeit beim Prinzen von Isenburg angestellt, bevor er erneut nach Paris zog, wo er die letzten Jahre seines Lebens vom französischen Minister Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord abhängig war.
In programmatischer Anlehnung an diese Rückkehr komponierte Dusík seine vielleicht bedeutendste Klaviersonate, die ‘‘Le Retour à Paris‘‘ in As-Dur op. 64 (und durch spätere Veröffentlichung anderer Verlage auch als op. 70 und 71). Obgleich er einige Zeit noch als Konzertpianist für Furore sorgte (er spielte nun ausschließlich auf französischen Instrumenten), wurden die Anstrengungen und Kränkungen der letzten Jahre allmählich sichtbar. Dem Alkohol dürfte er schon vor der Begegnung mit Prinz Louis Ferdinand verfallen gewesen sein; Jetzt entwickelte der resignierte Komponist eine extreme Fettleibigkeit, die es ihm mühevoll werden ließ, die Tasten des Klavieres zu erreichen.
Auch plagten Dusík, zwar schon seit vielen Jahren, aber besonders stark seit dem Tod des Prinzen, schwere Depressionen sowie eine ungewöhnliche Anteilnahmslosigkeit an öffentlichen und hausinternen Angelegenheiten. Schließlich starb Jan Ladislav Dusík am 20. März 1812 (vermutlich) in seiner Wohnung in St. Germain-en-Laye an der Gicht.
Ach, St. Germain-en-Laye! ... warum gerade da, wird der Österreicher seufzen, dem dieser Name ähnlich verhaßt ist, wie dem Deutschen der Name Versailles ...

Hier noch die oben erwähnte Klaviersonate in As-Dur, op. 64: 1. Satz - 2. Satz - 3. Satz - 4. Satz. Eine fürwahr meisterhafte Komposition, die ihre öftere Aufführung verdiente ...

Zum Schluß dieses Artikels noch ein berühmtes Gemälde des Holländers: "Der Kanonenschuß" (1707) von Willem van de Velde d. Jüngeren:

2 Kommentare:

Gerlinde hat gesagt…

Eine schöne Erinnerung an Dussek, der mir aus meinen Anfangsjahren als Klavierschülerin durch seine Sonatinen immerhn ein Begriff war.

Aber zu Ihrem einleitenden Satz: "...also etwas, was heutzutage angesichts all dieser "Rettungen" von "Schutzsuchenden" aus dem Mittelmeer durch diverse "Kriegs"-Marinen wohl nicht mehr vorkommen wird!" - meinen Sie das im Ernst?? Das kann (und will) ich nicht glauben.

Damaszenerklinge hat gesagt…

@Gerlinde:

"meinen Sie das im Ernst?? Das kann (und will) ich nicht glauben."

So wie ich diesen Blog kenne, nehme ich schon an, er meint es (ziemlich) ernst! Wenn Sie den Blog schon länger lesen, dann wissen Sie, dass unser Blogwart die so genannten "Asylanten", auch "Flüchtlinge" und neuerdings "Schutzsuchende" genannt mit ausnahme jener paar Prozent, die alles das tatsächlich sind, am liebsten sofort wieder exportiert sehen würde. Und noch besser erst gar nicht hereingelassen.

Wenn Sie das stört, dürfen Sie die politischen Artikel eben nicht lesen. Augen zu und durch! :-D