Dienstag, 22. März 2016

Zufälle

Kaum sprengen ein paar Musel-Terroristen wieder mal ein paar Dutzend Menschen in die Luft, tauchen sofort auch die Bedenkenträger aus ihren Löchern auf und raunen, daß das Ganze natürlich schlimm sei. Denn es wäre doch nur Wasser auf die Mühlen der pöhsen Rechten, die damit ...

Was macht man in so einem Fall als ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewußte Redaktion eines Qualitätsmediums? Richtig! Man bringt eine Nachrichtenagenturmeldung. Eh voilà:

Flüchtlinge retten verunglückten NPD-Politiker aus Auto

Das Logo der rechtsextremen Partei NPD.
Das Logo der rechtsextremen Partei NPD. / Bild: REUTERS 
Die beiden Syrer zogen den Mann nach einem Autounfall aus dem Wrack. Hessens Parteichef bezeichnet ihre Hilfe als „eine gute, humane Leistung“.
 (DiePresse.com)
Ein mit seinem Auto verunglückter Politiker der rechtsextremen NPD ist in Deutschland von zwei syrischen Flüchtlingen aus dem Wrack gezogen worden. Die beiden Retter des hessischen NPD-Politikers Stefan Jagsch hätten zu einer Gruppe Asylsuchender gehört, die zufällig in zwei Bussen am Unfallort bei Büdingen (Hessen) vorbeifuhren, sagte am Dienstag ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Büdingen.
(Hier weiterlesen)
Hmmmm ... ich möchte ja nicht allzu skeptisch rüberkommen ... aber: ist das nicht recht seltsam, daß etwas, was sich am Mittwoch vergangener Woche zugetragen haben soll (wenigstens nach Angaben eines nicht näher namhaft gemachten Sprechers einer Freiwilligen Feuerwehr Büdingen), trotz ihres geradezu »Gefundenen-Fressen«-Charakters doch fast eine Woche braucht, um in den Systemmedien anzukommen — und »zufällig« ganz genau dann, wenn infolge eines weiteren blutrünstigen Terroranschlags (nach Paris etc. etc.) die »Willkommenskultur«-Stimmung des Publikums endgültig zu kippen droht?

Wir haben also:

1. einen angeblichen Sprecher einer Freiwilligen Feuerwehr, der
2. etwas verkündet, was angebliche Zeugen berichteten, die
3. gesehen haben wollen, daß zwei Syrer Erste Hilfe geleistet hätten, die
4. zufällig in zwei Bussen am Unfallort vorbeifuhren, aber
5. als die Polizei an der Unfallstelle eintraf, nicht mehr anwesend waren.

Und das sollen wir also glauben (denn wissen könnten's nur die ungenannten Zeugen, die der Polizei was erzählt haben)? Nächstes Mal, wenn ich mit einer Kalaschnikow im Anschlag eine Bankfiliale betrete und die Ausfolgung eines größeren Bargeldbetrages fordere, werde ich analog vorgehen und bei der Verhaftung erzählen:

1. daß ich von einer Gruppe muselmanischer Terroristen verfolgt wurde, dieser jedoch
2. eine der von ihnen mitgeführten Kalaschnikows entreißen konnte, und
3. die Bank nur betreten habe, um dem von ihnen geplanten Bankraub zuvorzukommen, und
4. nur deshalb die Ausfolgung der Bargeldbestände gefordert habe, um diesen zu vereiteln, und
5. selbstmurmelnd das Geld bei der nächsten Polizeiwache zur Aufbewahrung deponieren wollte.

Ich bin gespannt, ob mir das ebenfalls so ohne weiteres geglaubt würde ...

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P.S.: ach ja, bevor ich's vergesse ... zufällig ist die Kommentarfunktion zum Artikel deaktiviert ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht suchten die "Syrer" nach einem Geldbeutel, den die finden und bei der Polizei abgeben wollten?
Wer weiß? Fragen über Fragen!

Kreuzweis

Gernot hat gesagt…

Das kann doch durchaus sein, warum sollten sie denn nicht helfen oder geholfen haben? Ich habe letztlich einen NPD-Anhänger dabei erlebt, wie er zwei Türken geholfen hat, ihr Auto anzuschieben. So etwas ist doch völlig normal. Es passt nur nicht in die Köpfe derer, die überall "Hass" und "Angst" sehen und unterstellen.

Damaszenerklinge hat gesagt…

@Gernot:

Es mag ja sein, dass sie geholfen haben. Seltsam ist nur, dass das genau dann in die Systempresse kommt, wenn in Brüssel die Kacke am Dampfen ist.