Samstag, 30. Januar 2016

In welchem Land, in welcher Zeit

... leben wir eigentlich, wenn die offiziöse »Wiener Zeitung« allen Ernstes verkünden darf (bzw. wohl eher: verkünden muß!):

Die Proteste gegen den Akademikerball der FPÖ verliefen heuer weitestgehend friedlich. 
Sehen wir einfach nach, was die dann doch nicht ganz so staatsgelenkte »Presse« darüber zu berichten weiß:

Akademikerball: Neun Festnahmen, 14 leicht verletzte Polizisten

 Es kam zu insgesamt neun vorläufigen Festnahmen, gab die Polizei am Samstag auf APA-Anfrage bekannt. Sechs Festnahmen davon erfolgten nach der Strafprozessordnung - etwa wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt oder aufgrund schwerer Sachbeschädigung; drei nach Verwaltungsübertretungen beispielsweise wegen Lärmerregung oder aggressiven Verhaltens gegen Beamte. Alle Festgenommenen wurden nach der Einvernahme auf freiem Fuß angezeigt. 14 Polizisten wurden bei den Protesten leicht verletzt.
 [...]
Im Laufe des Abends hat es dann noch zwei weitere Festnahmen gegeben. Dabei kam es in der Herrengasse auch zur Bildung eines Polizei-"Kessels", bei der zahlreiche Personen längere Zeit festgehalten wurden. Laut Exekutive wurden zuvor in der Nähe Polizisten von zwei Personen attackiert. Die Verdächtigen flohen dann zu einer angemeldeten Kundgebung des Verbandes Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) in der Herrengasse. Aufgrund dessen kam es dann zur Einkreisung der dort anwesenden Personen durch die Polizei, gut 100 Kundgebungsteilnehmer wurden etwa eine Stunde festgehalten. Später wurde der Kessel wieder aufgelöst. Zwei Personen wurden wegen des Verdachts des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der Körperverletzung angezeigt.
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Sorry ... geht's noch gut, lieber WienerZeitung? »Weitestgehend friedlich« sieht nach dem Urteil »gerecht und billig denkender rechtsverbundener Menschen« (wie die Höchstgerichte Herrn und Frau Otto Normalverbraucher zu umschreiben pflegen), wohl anders aus! Oder sollen wir schon Juheißa! rufen, weil der linksgrüne Mob nicht (wie im letztem Jahr) Pogromstimmung unter den anreisenden Ballgästen verbreitete, in Ballkleidern ankommende Frauen mit Farbbeuteln bewarf, bespuckte und als Nazihuren titulierte? Weil sich diesmal keine Spur der Verwüstung durch die Innenstadt zog?


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