Dienstag, 28. Oktober 2014

»Banken: In Wahrheit sind die meisten pleite«

Meint Wirtschaftsprofessor Antal E. Fekete von der Memorial University in Neufundland (Kanada). Ein Befund, der große Plausibilität für sich hat. Schon seit Jahren sagte ich in diversen Diskussionsrunden: »Müßten die Banken genauso penibel nach dem HGB (mit Niederswert- und Vorsichtsprinzip und allem pi-pa-po!) bilanzieren, wie es von jedem Kfz-Mechaniker oder Elektrogeschäft »am Eck« ganz selbstverständlich erwartet wird, hätten die alle längst Konkurs anmelden müssen!«

Regelmäßig großes Protestgeschrei anwesender Bankbediensteter — aber kein einziges fundiertes Argument, warum dem nicht so wäre!
Es ist erstaunlich, dass nur die wenigsten Menschen erkennen, dass das heutige Bankensystem auf der ganzen Welt praktisch zahlungsunfähig ist, eine noch nie dagewesene Situation. Das Bankwesen blickt auf eine turbulente Vergangenheit zurück: Bankenstürmungen, Bankschliessungen, die beschönigend in „Bankfeiertage“ umgetauft wurden und sogar Abkommen zwischen Banken, keine Überweisungen zu tätigen. Der Goldstandard wurde mehrmals aufgehoben. Die Umstände waren schwierig, aber während sich einige Banken in Schwierigkeiten befanden, waren andere solide und irgendwann konnten die gesunden Banken dem Ganzen wieder auf die Beine helfen, indem die Wackelkandidaten beseitigt wurden – der Fortbestand des Finanzsystems war gesichert.

Die heutige Situation jedoch ist einmalig, weil es heute praktisch keine gesunden Banken mehr gibt – kreditwürdige Banken, Banken mit soliden Vermögenswerten – Banken, die das Finanzsystem retten könnten, wenn das internationale monetäre System schliesslich zusammenbricht. Denn zusammenbrechen wird es mit Sicherheit.
Nein, es wird für die meisten keine schöne Zukunft werden, fürchte ich ...

4 Kommentare:

Zaungast hat gesagt…

Die niedrige EK-Quote (Größenordnung 10%) von Banken macht diese naturgemäß sehr anfällig. Jeder Konjunktureinbruch der Wirtschaft kann dieses magere EK wegblasen. Ein gewisser Vorteil der Banken ist, daß sie oft sehr vorrangig besichert sind. Nutzt natürlich nix, wenn z. B. der Immobilienmarkt zusammenbricht. Immerhin hat die Bank dann das Haus und kann auf bessere Verkaufszeiten hoffen.

Problematisch ist die hohe Staatsverschuldung: Was sich bei einem Staat exekutieren läßt, sieht man ja an so Beispielen wie Argentinien oder Griechenland. Wobei die hohe Staatsverschuldung alle trifft, denn fast jeder hat z. B. staatliche Renten-/Pensionsansprüche...

Zaungast hat gesagt…

PS: Ein kleiner Hinweis auf einen recht launigen Vortrag von Raffelhüschen über die Bilanzierungspraktiken des Staates

"Von Schulden die man sieht und solchen, die man nicht sieht: Eine Generationenbilanz - ifo"

https://www.youtube.com/watch?v=DwG4omk5cfM

Zaungast hat gesagt…

Und noch ein PS:

Zitat eines Leserkommentars in der Presse:
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Wenn ich mit der jüngeren Generation spreche, durchaus mit vernünftigen leistungsfähigen gut ausgebildeten Leuten, höre ich immer häufiger folgende, als angepasst geltende Ansicht:

In Österreich erfolgreich zu leben bedeutet heutzutage- Leben nach den 7 GEBOTEN-

1. sich, so staatsnah wie möglich, einen Job an der Null-Steuergrenze suchen,

2. möglichst wenig Leistung dafür erbringen (Knapp oberhalb der Kündigungsgrenze)

3. viele Krankenstände zwischen Fenstertagen (Knapp unterhalb der Kündigungsgrenze)

4. Stehlen, was nicht niet und nagelfest ist, ohne aufzufallen.

5. sicherheitshalber, frühzeitig mit minimalem Einsatz in der Gewerkschaft mitschwimmen

6. Keine selbstständige Tätigkeit ! Das wird genauso konsequent bestraft, wie hart arbeiten.

7. Wer was anderes macht, ist sozial unintelligent und selbst schuld

Dem ist argumentativ wenig entgegenzusetzen. Die Umdeutung der wesentlichen Werte scheint abgeschlossen. Das ist die Wirtschaftskatastrophe einer ganzen Generation
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Ja, das paßt zur aktuellen bilanziellen Situation, in der wir uns befinden.

Anonym hat gesagt…

@ 2 Ein Nazi und Drecksack ist, wer die Protokolle für etwas anderes als geistlose Hetze wider die Wohltäter ansieht.