Mittwoch, 12. Februar 2014

Kotzkübel her!

Die rote Bagage von 1934, die sich 1938 oft nigel-nagel-neu braun lackiert präsentierte (und nach 1945 propmt wieder umlackierte — der süffisante Spitzname des BSA, des »Bundes Sozialistischer Akademiker«, »BSS« kam nicht von ungefähr!), wird uns in einem »Presse«-Artikel noch immer hübsch zurechtgeschminkt präsentiert: ein Sittenbild aus Österreich, das vor allem akuten Brechreiz weckt.

Ungeschminkter (fast ein Wunder, daß sowas noch erscheinen darf!) ein Gastkommentar von Gudula Walterskirchen, der die eklatante Linkslastigkeit der offiziellen »Zeitgeschichte« anzusprechen wagt und endlich eine parteipolitisch unvoreingenommene Diskussion anmahnt:
Das ganze Land, alle politischen Lager waren von der nationalsozialistischen Propaganda bereits vergiftet: Die Heimwehren waren unterwandert, die Polizei ebenso, die Abwerbeaktionen der Nazis bei arbeitslosen Arbeitern gestalteten sich sehr erfolgreich. Richard Bernaschek, der nach der Niederschlagung des Aufstands in Linz im Gefängnis saß, wurde bald von Nationalsozialisten befreit und nach München gebracht. Dort machte er fleißig NS-Propaganda.

Die rein innenpolitische Sichtweise, man hätte nur die austrofaschistische Diktatur beseitigen müssen, um Freiheit und Demokratie zu sichern, ist also in mehrfacher Hinsicht falsch. Im Gegenteil: Hitler hätte schon wesentlich früher Gelegenheit gehabt, die Macht an sich zu reißen. Die Parteiführung, allen voran Otto Bauer, hatte das erkannt, daher versuchte sie, den Schutzbund an der Ausführung seines Plans zu hindern.

Die gravierenden Fehler in der Überlieferung der Februarereignisse finden sich leider im aktuellen Diskurs, auch im akademischen. 30Jahre ideologisch einseitige Besetzung von Planstellen im Fach Zeitgeschichte zeigen eben ihre Wirkung! Diese spiegeln sich dann in Publikationen und Dokumentationen, etwa des ORF, wider.
(Hervorhebung LP)
Und so wird weiter die Mär von den ach so demokratischen Sozen, die von pöhsen »Austrofaschisten« unterdrückt und gemeuchelt wurden, verbreitet. Das, genau das ist der Weg, wie sich Geschichtslügen etablieren — und das Erschütternde daran: irgendwann sind sie akademisch kanonisiert und werden selbst dann geglaubt und unbesehen weitergegeben, wenn sie längst durch hieb- und stichfeste Beweise als ideologisches Konstrukt entlarvt wurden. Kotzkübel her ...

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