Freitag, 4. Januar 2013

Heute vor exakt einem Jahr

... überschritt dieser Blog die magische Grenze von 100.000 Einzelzugriffen (die Blogger-Statistik ist, obwohl sie erst ab 06/2010 läuft, weitaus höher, aber der vertraue ich nicht so ganz — ich habe irgendwie das Gefühl, daß es darin zu Mehrfachzählungen kommen kann). Und seitdem sind schon wieder ca. 62.000 Einzelzugriffe dazugekommen (trotz eines erkennbaren Motivations-Durchhängers von April bis Oktober dieses Jahres).

Das wären also mit anderen Worten konstant 170 Besucher täglich. Auch wenn davon einiges als »Zufallstreffer«, z.B. durch eine Google-Suche, abzuziehen ist: so um die hundert echte »Leser« täglich werden es demnach schon sein. Und das macht mich froh. Nicht, weil ich jetzt darauf so stolz wäre, mit der Fülle meines Geistes Tag für Tag hundert Menschen in den Bann zu ziehen (obwohl, zugegeben: ein bisserl Eitelkeit ist natürlich immer auch dabei) — sondern weil ich sehe, daß derlei Unterfangen, allen Unkenrufern zum Trotz, einen Sinn hat.

Es ist eben nicht (mehr) wahr, daß wir der Gehirnwäsche unserer Systemmedien völlig hilflos ausgeliefert sind! Wahr ist vielmehr, daß selbst ein kleiner, bewußt nur als Freizeithobby betriebener Blog wie dieser dennoch eine konstante Leserschaft findet. Und das sogar seit Jahren. Weil immer mehr Leute einfach genug haben, nur nach den Meinungsdiktaten der Medienorgel zu denken.

Dieser Blog ist schon jetzt mehr, als ich seinerzeit beim Beginn je erwartet hätte. Ich unterschätzte meine Ausdauer, aber noch mehr das Interesse der Leser. Dabei ist es ja wirklich nicht so, daß es meinen Lesern allzu leichtgemacht würde. Angesiedelt auf einer Schnittstelle der Meinungen (man könnte auch sagen: zwischen allen Stühlen sitzend), wird wohl jeder, der nur konservativ, nur libertär/wirtschaftsliberal, oder nur nonkonformistisch ätzend gestimmt ist, beim einen oder anderen Artikel je nach Gemütslage angeödet oder wutentbrannt denken: »Was soll das denn jetzt?!«

Dieser Blog ist eben kein frommes Glied der »Blogozöse«, sondern bewahrt sich trotz prinzipieller Freundlichkeit zu allen Exponenten echter Religiosität sein kritisch-rationalistisches Herz für Ketzereien aller Art. Er ist trotz starker Neigungen zu den »Austrians« (also der sogenannten »Österreichischen Schule der Nationalökonomie«) kein dezidierter Wirtschaftsblog, geschweige denn ein rabiater Anti-Etatisten-Blog, der nach Prof. Hoppes Pfeife tanzen wollte. Er ist aber auch nicht so abgehoben über den meisten Dingen stehend, wie z.B. »Zettels Raum«, sondern macht aus seinem ebenso spottlustigen wie freiheitsdurstigen Herzen keine Mördergrube, obwohl er weiß, daß sicherlich der eine oder andere Vergleich, das eine oder andere Statement den einen oder anderen Leser auf Nimmerwiedersehen verscheucht.

Dennoch: als ich in den letzten Tagen eine Reihe älterer Postings wieder einmal »querlas«, konnte ich feststellen, daß über nun mehr als sechs Jahre doch eine innere Stimmigkeit in den Beurteilungen feststellbar ist — denen man deshalb noch nicht zustimmen muß, die aber dann doch das unverwechselbare »Alleinstehungsmerkmal« (wie das neudeutsch so schön heißt) des LePenseur-Blogs sind. Und offenbar von rund hundert Menschen zum täglichen Medienalltag gehören.

Das scheint auf den ersten Blick nicht viel — aber schon hundert solcher Blogs (und es gibt ihrer viel mehr!) können bereits ernsthaft »meinungsbildend« wirken. Und sie tun es de facto auch schon! Warum denn echauffieren sich die Redakteure unserer Systemmedien so sehr über die »Schmutzkonkurrenz« der Blogger und Internet-Foren? Doch deshalb, weil sie merken, wie ihnen die (Des-)Informations-Felle davonschwimmen ...

Deshalb: auf in den Kampf — ungeachtet der Kleinheit des Beginns! Oder, wie es Eisenhower ausdrückte:

»What counts is not necessarily the size of the dog in the fight – it's the size of the fight in the dog!«

5 Kommentare:

Morgenländer hat gesagt…

Ich freue mich jedenfalls, dass Sie Ihren 'Motivationsdurchhänger' überwunden haben; Ihren Blog möchte ich nämlich nicht missen.

Viele Grüße
Morgenländer

Zaungast hat gesagt…

Es wäre schön, wenn die täglichen Blogleser gelegentlich einen Kommentar hinterließen. Auch um dem hochgeschätzten Blogherrn nicht das Gefühl zu geben, vor dem Friedhof der Namenlosen aufzutreten.

Anonym hat gesagt…

Bitte unbedingt weitermachen!
Meine Kommentarlosigkeit ergibt sich daraus, dass ich an den Penseur-Erwägunge, Formulierungen und Bildungsnachweisen meine aufatmende stille Freude habe.
Zu Kommentaren fühle ich mich eher herausgefordert bei den täglichen dreisten Lügen, Unterschlagungen und Absurditäten der bildungsfernen Medien wie etwa SPON, FAZ oder ZEIT.

Anonym hat gesagt…

Ich muß gestehen, daß es auch mich fast täglich zu Ihrem Blog verführt. Doch zumeist begnüge ich mich mit der Lektüre Ihrer geistreichen Worte, denen ich selten mehr hinzufügen könnte, als "so ist es!", "prima formuliert", "messerscharf seziert!" usw. ...
Da mir dies banal erscheint, wage ich es nur, wenn Sie gar zu schief liegen, mal etwas zu erwidern.
Doch es freut mich, daß Sie weiterhin die Kraft haben, den herrschenden Politwahnsinn gekonnt aufzuspießen.
Dafür viel Glück im neuen Jahr!
Kreuzweis

FDominicus hat gesagt…

Es gibt ein paar Blogs die ich für jeden Tag lesenswert halte (abgesehen natürlich von dem was ich selber so verzapft habe ;-).
Der Denker gehört dazu, dann Politplatschquatsch, ortneronline diverse Blogs auf von von Mises nahestehenden Seiten.

Mir würde jeder dieser Blogs fehlen in dieser "Medienwelt". Wo sonst kann man feinste Ironie und Sarkasmus finden. Wo klare Wort zum derzeitigen Politwahnsinn?

Ohne diese Blogs hätten wir wohl die Auswahl zwischen Teufel und Beelzebub (aka ÖR und "Tageszeitungen").

Was für eine Horrorvorstellung....