Freitag, 23. November 2012

Quoten bringen's einfach ...

Hadmut Danisch macht auf ein brennenes Problem aufmerksam, das von unseren Medien und Politikern bislang viel zu wenig — ja eigentlich überhaupt nicht! — beachtet wurde. Und warum nicht? Da kann man nur spekulieren. Hadmut Danisch spekuliert freilich nicht — er klagt an:
Ich habe Statistiken erhoben, die es unwiderleglich beweisen. Ich habe eine Vielzahl – privater und öffentlicher – Autoparkplätze untersucht und gezählt, welche Automarken dort stehen. Und ich habe festgestellt, dass dort viel mehr Opel und Ford stehen als Mercedes und Porsche.

Damit ist eindeutig bewiesen, dass die Parkplatzwächter bei der Vergabe von Parkplätzen diese Automarken diskriminieren und ausgrenzen, und bei der Vergabe von Parkplätzen Opel und Ford bevorzugen. Mercedes & Co. stoßen offenbar gegen eine gläserne Schranke. Das geht so nicht weiter, dass das Potential der Mercedes-Parker ungenutzt brach liegt.

Wir haben es jahrelang versucht, aber nichts erreicht. Auch auf eine Selbstverpflichtung zur Parkplatzvergabe nach Markenquote wollten sich die Parkhausbetreiber nicht einlassen.

Ich fordere daher eine gesetzliche Marken-Quote und ein Marken-Statut.

Parkplätze sind künftig nach festgelegter Quote für die verschiedenen Marken zu vergeben. Dass Porsche-Fahrer dadurch bevorzugt werden, weil ihnen die gleiche Quote wie den Opel-Fahrern zukommt, obwohl es weniger Porschefahrer gibt, und für Porsche-Fahrer dann immer freie Parkplätze bereit stehen während die Opel-Fahrer sich künftig noch mehr um die Parkplätze prügeln müssen, ist ja nur fair, denn die niedrige Zahl von Porsche- (von Ferraris gar nicht erst zu reden) Fahrzeugen auf Parkplätzen zeigt ja, wie sehr sie ausgegrenzt und benachteiligt wurden. Da ist es nur fair, wenn sie nun auch mal zum Zuge kommen und „positiv diskriminiert” werden.

Deshalb ist es auch notwendig, dass an den Parkplatzeinfahrten immer nur strikt abwechselnd Fahrzeuge der bevorzugten und künftig zurückzustellenden Fahrzeugmarken einfahren dürfen. Selbst wenn viele Parkplätze frei sind und der Parkhausbesitzer dringend Parkplätze vermieten muss, um nicht pleite zu gehen, müssen alle die Opel- und Ford-Fahrer draußen warten, bis endlich ein Mercedes oder Porsche eingefahren ist. Denn die Quote ist nur durch strikte Maßnahmen zu erfüllen. Deshalb müssen auch hohe Strafen für Parkhausbesitzer her, die nicht zeitnah feste Quoten durchsetzen. Erhöhte Besteuerung für die Einnahmen oder Verbot der steuerlichen Absetzung von Ausgaben.
(Hier weiterlesen)
Ist es nicht schrecklich, daß solch klare Sachverhalte bislang nicht beachtet wurden? Wirft es nicht ein mehr als unvorteilhaftes Licht auf die Parkraumwirtschaft, wenn solche ungerechte Ungleichgewichte seit Jahren bestehen — und keiner tut was dagegen?!

Doch Hadmut Danisch begnügt sich nicht damit anzuklagen, er liefert auch überzeugende Argumente, wie es zu diesem skandalösen ISt-Zustand kommen konnte — und da tun sich Abgründe auf! Aber lesen Sie selbst:
Messungen haben ergeben, dass auf Autobahnen Fahrzeuge der Marke BMW – bei gleichen Fahrtzielen – im Mittel schneller fahren als die der Marke Fiat.

Dabei besteht gar kein Unterschied zwischen Fiat und BMW. Die kommen alle exakt gleich aus der Fabrik. Die Unterschiede werden erst nach der Herstellung durch kulturelle Einflüsse geprägt, etwa durch Werbung und Stereotype wie in James Bond-Filmen. Ein BMW ist nur deshalb schneller als ein Fiat, weil man ihm von seiner Herstellung an beigebracht hat, dass er das schnellere Fahrzeug sei, und man ihn eben von frühestem Kilometerstand an schneller fährt. Der Fiat wird deshalb benachteiligt, weil er früh daran gewöhnt wird, andere Autos nur von hinten zu sehen. Marken wie Fiat sind überhaupt nur zu dem Zweck erfunden worden, von anderen überholt zu werden, weil sich BMW-Fahrer darüber definieren, schneller als andere zu sein.
Jetzt wissen wir's. Danke, Hadmut Danisch! Ihre Forschungen werden zur Grundlage der nächsten EU-Richtlinie über das Verbot von Markendiskriminierung gemacht. Und die nötigen Planstellen für die dringend zu errichtende »Beobachtungsstelle gegen Markendiskriminierung« sind im nächsten EU-Budget schon fix eingeplant. Was sein muß, muß sein! Wir haben's ja ...

1 Kommentar:

Arminius hat gesagt…

Ich bitte um etwas mehr kulturelle Sensibilität bei der Verdammung der Marke BMW. Schließlich leisten schwarze Autos dieser Marke einen wertvollen emanzipatorischen Beitrag als Potenzprothese für zahlreiche türkische und arabische Neubürger.