Montag, 31. Dezember 2012

Rückblick? Ausblick? Durchblick!

Eben lasse ich mich vor der Tastatur nieder, um meinen mittlerweile bereits altgewohnten Jahresrückblick zur Kenntnis meiner gewogenen Leser zu bringen, da fällt mein Blick nach kurzem Klick auf das bekannte Online-Nachrichtenmedium PPQ, näherhin auf die »Neujahrsansprache des Großkhans«, und ich beschließe, von meinem Unterfangen Abstand zu nehmen. Gewisse Dinge kann man eben nicht toppen, und wer, wenn nicht der/die GroßkhanIn hätte solch einen Durchblick, der Rückblick und Ausblick in Harmonie vereinte und dialektisch in sich aufhöbe. Oder so.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für das neue Jahr 1223 Gesundheit und Zufriedenheit.

Bereits zum 16. Mal darf ich Ihnen diesen Wunsch an einem Silvesterabend übermitteln. Doch heute ist für mich kein Silvesterabend wie jeder andere. Denn der heutige Abend weckt bei mir unmittelbare Erinnerungen, und zwar an Silvester vor genau 20 Jahren. Das habe ich gemeinsam mit meiner Familie in Transoxanien gefeiert.

Denn wenige Wochen zuvor hatten wir die Tataren im Osten besiegt. Ohne diesen Sieg hätten meine Frau und ich den 31. Dezember 1202 niemals gemeinsam in Buchara mit meinen Kriegern und Freunden verbringen können. Ohne den Sieg wäre mein Leben wie das aller Mongolen völlig anders verlaufen.

Mein erstes Silvester als Herrscher über ein Weltreich nach 40 Jahren meines Lebens in unserem kleinen Heimatland - es war einmalig. Es war wunderbar. Schon wenige Monate später rächten wir uns an den Tataren im Osten für den Tod meines Vaters, wir schlugen die Keraiten und vernichteten die Naimanen. Dann war unser Land in Freiheit wieder vereint. Daran denke ich heute Abend.

Es ist wahr: Noch haben wir nicht alle Herausforderungen der Zeit bewältigt. Aber wahr ist auch: Es war die Kraft der Freiheit, die und geholfen hat, weite Teile Zentralasiens und Nordchinas zu einen. Und es ist diese Kraft der Freiheit, die uns heute Mut für das neue Jahr und das nächste Jahrzehnt machen kann.
Und so weiter. Sie müssen zugeben: das kann einfach nicht treffender formuliert werden, das bringt — alternativlos! — Ordnung in unser schwankendes Weltbild. Es faßt zusammen und blickt aus; es beruhigt und spornt zu neuen Bemühungen an; es tut was es kann, und noch eine Menge mehr!

Wie beruhigend es doch ist, sich in diesen erfahrenen Händen zu wissen ...

Letzter Aufruf vor dem Jahresrückblick: LePenseur als Buch?

Weil vor Weihnachten diesbezüglich eine Anregung an LePenseur herangetragen wurde: besteht seitens der Leser dieses Blogs ein Interesse daran, für die Jahre 2007-2012 eine »Nachlese« (man könnte auch »Blütenlesen« sagen, da einer solchen »Lese« wohl mancher Wildtrieb und manch totes Holz zum Opfer fallen wird) in Buchform angeboten zu bekommen? Mit allem Pi-pa-po wie ISDN, Onlinebestellung etc.? Ist über Print-on-Demand heutzutage sicherlich zu erschwinglichem Preis möglich (ein »normaler« Verlag wird das Risiko, bei den Systemmedien, patentierten Gutmenschen und/oder Staatsprofiteuren in Verschiß zu geraten, wohl nicht eingehen wollen!). In dem Zusammenhang noch eine Frage: bestünde dann eher Interesse an einem Taschenbuch, oder soll LePenseur als Hardcover in den Bibliotheken für die Ewigkeit prunken?


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P.S.: Für den witzigen Einfall, eine Veröffentlichung als Taschenbuch mit Zigarettereklame anzuregen, danke ich, muß ihn aber als Freund guter kubanischer Zigarren doch entschieden zurückweisen. Weitere Anregungen, Wünsche und Beschwerden zu dieser Anfrage/diesem Vorschlag bitte hier posten. Sie werden, auch wenn schon im Moderationszeitraum liegend, jedenfalls gelesen und freigeschaltet.

Sonntag, 30. Dezember 2012

Tante »Presse« blickt in die Kristallkugel

... und erfreut — bzw. besorgt — ihre treuen Leser mit einem launigen Ausblick auf das kommende Jahr:
Silvio Berlusconi schafft kein Wahl-Comeback, Angela Merkel und Benjamin Netanjahu bleiben im Amt. Und in der Iran-Krise kommt es zum Showdown.

Europa stehen zwei Wahlen bevor, die Spuren hinterlassen werden. Gelingt am 25.Februar Silvio Berlusconi die Rückkehr an die Macht in Rom, könnte es eng werden unter dem Euro-Rettungsschirm. Noch sieht es nicht danach aus. Die Partei des Possenreißers liegt klar hinter Pier Luigi Bersanis Mitte-links-Bündnis. Und im Zentrum erwächst nun auch in der Allianz, die sich um den Technokratenpremier Mario Monti schart, eine neue Alternative. In Deutschland deutet alles auf einen Herbstsieg von Kanzlerin Angela Merkel hin. Peer Steinbrück dürfte sich bald wieder Vorträgen widmen können. Denn auch unter ihm als Spitzenkandidaten kommt die SPD nicht vom Fleck. Sorgen muss sich die Union um ihren Koalitionspartner: Sollten die Liberalen mit Philipp Rösler in die Wahl ziehen, stellen sie möglicherweise gar keine Abgeordneten im nächsten Bundestag. Merkel kann dann noch immer eine Große Koalition bilden.
Na, ist doch nicht so schlimm: unter dem Euro-Rettungsschirm wird's nicht eng, dafür sorgen schon die bekannt wirtschaftsverständigen Sozen unter Bersani im Gleichschritt mit einem G/S-Bankster, und die Deutschen wählen statt eines vortragenden Possenreißers die bewährte Stasi-Mitarbeiterin, die »als Schutz und Schild« diesmal nicht der Partei der Arbeiterklasse, sondern der Partie der polit-bürokratischen Nehmerklasse fungiert, und die weitere Aushöhlung der Finanz- und Wirtschaftskraft ihres Landes durch wertlose Target2-Forderungen an die EZB wie schon bisher abnickt.
Bei der Wahl in Israel am 22. Jänner wird die Labour-Partei unter Shelly Yachimovich wieder ein Lebenszeichen von sich geben. Doch es wird nicht reichen, um die Koalition von Premier Benjamin Netanjahu aus dem Amt zu jagen. Mit dem Votum im Rücken wird er noch vehementer als zuvor darauf drängen, Irans Atomprogramm unschädlich zu machen. 2013 könnte das Jahr der Entscheidung sein. US-Präsident Obama wird noch einmal einen Verhandlungsanlauf nehmen. Lässt Teheran den Westen wieder ins Leere laufen, wird sich eine militärische Eskalation nur schwer abwenden lassen.
Na, wenn jetzt schon so geschrieben wird, dann kann man davon ausgehen, daß egal was der Iran machen würde, es immer so dargestellt würde, als wenn Teheran »den Westen wieder ins Leere laufen« ließe. Irgendeinen Grund, den Einmarsch anzuordnen, wird man schon finden, und wären es bloß Satellitenaufnahmen von Massenvernichtungsanlagen, welche USrael, ganz Europa, die ganze Welt oder überhaupt das Universum (samt Aliens) bedrohen. Das hat ja auch im Irak prächtig funktioniert, und warum sollte man von einer bewährten Erfolgsformel abgehen?

Vielleicht stellt sich im Rückblick auf 2013 heraus, daß sich die ollen Mayas nur um ein Jahr verrechnet haben (falls noch jemand zurückblickt, nämlich ...). Was jedoch angesichts der vielen Jahrhunderte, die deren Prophezeiungen alt sind, unter die Kategorie »Meßungenauigkeiten« subsumiert werden könnte. Tante »Presse« schließt jedenfalls launig:
Wird es 2013 passieren? Nicht unbedingt. Meistens kommt bekanntlich fast alles anders. Und für Prophezeiungen gilt ohnedies, dass sie in die Zuständigkeit von Narren oder Kindern fallen. Wahrscheinlich machen sie deshalb so viel Spaß.
Fast soviel Spaß, wie die Lektüre derartiger Presseartikel. Bei denen sich schon die Frage stellt: warum mußten schöne Bäume gefällt werden, damit solch belangloser Unsinn gedruckt werden kann ...

Was ist der Unterschied zwischen Österreich und Frankreich?

Nun, in Frankreich hat der »Verfassungsrat«, wie »DerStandard« von der APA so gewohnt wie geläufig abschreibt, soeben die »Reichensteuer« von 75% als verfassungswidrig gekippt. Mit dem Effekt:
Regierungschef Jean-Marc Ayrault kündigte unmittelbar nach der Entscheidung neue Regelungen an, welche der Entscheidung des Verfassungsrats Rechnung tragen würden. Zugleich betonte Ayrault, die Entscheidung stelle die geplante Sanierung des französischen Budgets nicht infrage. Überdies habe der Verfassungsrat die "Wiedereinführung der Vermögensteuer" nicht grundsätzlich infrage gestellt.
Aha, war's eh net so wichtig! Nun, die budgetierten Zahlen belegten das auch höchst plausibel, denn die Mehreinnahmen waren mit macimal 500 Mio. Euro angesetzt — im Verhältnis zu den ca. 300 Mrd. Euro des Staatsbudgets ein Peanuts-Betrag von 1,7 Promille desselben. Mit einem Wort: bloße steinzeitsozialistische Rhetorik nach dem Motto »Eat The Rich!« ...

Und in Österreich? Nun, da findet sich eine breite Koalition, die für die Einführung höherer Steuern eintritt — nur im Gegensatz zu Frankreich ist es nicht bloß eine Koalition der Linken (was angesichts des offenbar genetisch eingebauten Schmarotzertums dieser Ideologierichtung nicht ja verwunderlich wäre), sondern bis weit in »bürgerliche« Kreise hinein (Zitat Mickl-Leitner, ÖVP-Minister: »... denen sagen wir: "Her mit dem Zaster! Her mit der Marie!" ...«). In Österreich setzt sich einer der reichsten Männer, der angeblich »wirtschaftsliberale« Dr. Haselsteiner, Chef des Baukonzerns STRABAG, schon seit Jahren für einen Spitzensteuersatz von 80% ein. Nun, ihn trifft's ja nicht — er kann sich sein Nettoeinkommen über das Abgreifen von Staatsknete in Form gutdotierter öffentlicher Aufträge, zu denen ihm bspw. ein Ex-Bundeskanzler verhelfen kann, jederzeit problemlos »richten« ...

Hier in Östereich entblödet sich ein Mag. Hübner, immerhin Präsident der Steuerberaterkammer (»Wirtschaftstreuhänderkammer« wie das in Ösistan vornehm heißt),  nicht, den Vorschlag einer Flat Tax durch das sich allmählich formierende »Team Stronach« zurückzuweisen, mit der originellen Begründung:
„Die pure Flat Tax ist mir sozial nicht ausreichend ausgewogen.“ Soll heißen: Tendenziell würden Arme wesentlich mehr, Reiche wesentlich weniger Steuern zahlen. Schratzenstaller: „Derzeit ist die Lohn- und Einkommenssteuer die einzige Steuer, die direkt progressiv wirkt und damit umverteilt. Wenn das auch noch als Flat Tax ausgestaltet wird, dann würde über das Steuersystem kaum mehr umverteilt.“
Diese Frau Schratzenstaller ist, es bleibt einem der Mund vor Staunen offen, nicht etwa eine GrünInnen-PolitikerIn, sondern angebliche »Budget-Expertin« des WIFO, also eines ebenso angeblichen »Wirtschaftsforschungsinstituts«.

Schon mal was von Sparen gehört, Frau Schratzenstaller? Und, Herr Präsident Hübner: ist es die Aufgabe eines Steuerberater-Präsidenten, den fiskalistischen Mafiosi in Politik und aufgeblähter Verwaltung die Räuberleiter zu machen?!

Kotzstärke 7-8 auf der nach oben offenen Liebermann-Skala, kann man da nur sagen ...

Samstag, 29. Dezember 2012

»Ab Jänner: ORF-Mitarbeiter laut Gesetz "Amtsträger"«

... titelte gestern »Die Presse« (der Artikel war, selbstmurmelnd, eine Abschreibübung aus der APA):

Nun kennt man aus dem Möbelpackergewerbe (und bei den Herrenschneidern) den Begriff »Rechtsträger« (bzw. »Linksträger«), aber das bezieht sich jeweils auf etwas anderes, lassen wir mal dahingestelt, was ... ... aber was, bitteschön, macht so einen ORF-Teleprompter-Papagei zum »Amtsträger«?
Das neue Korruptionsstrafrecht nimmt ab Jänner auch den ORF in die Pflicht. ORF-Beschäftigte gelten künftig laut Gesetz als "Amtsträger", für die es bei Vorteilsannahmen und Vorteilszuwendungen strenge Verhaltensregeln gibt. Eine entsprechende interne Anweisung von Generaldirektor Alexander Wrabetz, die noch strenger ist, als es das Gesetz vorsieht, ging dieser Tage an alle Dienstnehmer des öffentlich-rechtlichen Senders. Darüber hinaus wurde Pia Scheck-Kollmann zur Compliance-Verantwortlichen des ORF bestellt.
Aha. Das sind wir doch gleich im Bilde. In Zukunft wird also der ORF keiner Korrumpierung mehr zugänglich sein. Wenigstens keiner solchen, wie nachstehend:
Einladungen zu Restaurantbesuchen, Veranstaltungen und Reisen oder die Bereitstellung von Leihgeräten und Testautos bedürfen künftig der vorherigen Genehmigung durch die jeweiligen Dienststellenleiter und die neue Compliance-Verantwortliche. Das Annehmen von Vorteilen bis zu einer Wertgrenze von 100 Euro ist dabei nur nach vorheriger Genehmigung erlaubt. Ab 100 Euro is dies ohnehin gänzlich verboten. Geringwertige Aufmerksamkeiten wie Kalender, Kugelschreiber oder andere Reklameartikel sind vom Geschenkannahmeverbot ausgenommen.
Kugelschreibergeschenke sind also weiterhin möglich — und das ist auch gut so, damit die ORF-Redaktion in Zukunft wie bisher die Zurufe aus der SPÖ-Zentrale fleißig mitschreiben kann, um daraus die »aktuellen Meldungen aus der Innenpolitik« zu basteln, die uns den Genuß der täglichen »Zeit im Bild« zu versüßen verstehen. Aber es kommt nun sogar noch restriktiver!
Auch Einladungen, die ausschließlich dienstlichen Interessen dienen, dürfen erst nach Genehmigung angenommen werden. Dazu gehören etwa Pressekarten für verschiedene Veranstaltungen. Einladungen zu Veranstaltungen ohne vorherrschenden geschäftlichen Charakter dürfen ORF-Beschäftigte künftig gar nicht mehr annehmen. Eine Ausnahme bilden dabei Veranstaltungen, die Repräsentationszwecken dienen. Auch hier bedarf es freilich im Vorhinein der Genehmigung
... von der freilich auszugehen ist, wenn es sich um eine Einladung zum beliebten Bundeskanzlerfest in Altmannsdorf handelt, oder sonst was aus dem Dunstkreis der Löwelstraße.

Bis dato wußte man, daß die ORF-Journalisten sich für ihre Karriere beim ORF von der SPÖ jederzeit kaufen lassen. In Zukunft wissen wir auch, daß das an sich schon strafbar wäre, aber dank einer fest in roter Hand befindlichen Staatsanwaltschaft, mit Sicherheit nicht verfolgt wird. Auch das ist ein Erkenntnisfortschritt, wenn auch kein erfreulicher ...

Freitag, 28. Dezember 2012

Das Gesicht des Jahres

Moment mal, ist das nicht ein paar Tage zu früh? Heute ist doch erst der 28. Dezember, und wer weiß, ob nicht ...

Mag sein. Sollte in den nächsten drei Tagen noch jemand alles andere, auch die in diesem Artikel vorgestellte Person toppen, setze ich mich noch in der Silvesternacht hin und schreibe was darüber. Aber nur dann ...



Wem gehört dieses — wie man zugeben muß: attraktive — Gesicht? Bei dem der sonst so zurückhaltende Andreas Unterberger ins Schwärmen gerät:
Es war eines der ergreifendsten Bekenntnisse zum Christentum, das ich seit Jahrzehnten gehört habe. Es kam ausgerechnet von einer geborenen Pakistanin. Die Frau hat einzig durch das Lesen der Bibel den Weg vom Islam zur katholischen Kirche gefunden. Sie hat in ihrem alten Glauben wegen der Ablehnung einer Zwangsehe Misshandlungen, Freiheitsberaubung, familiären Terror und Todesdrohungen durchlitten – und ist heute eine fröhliche, junge und noch dazu attraktive junge Christin. Trotz der Notwendigkeit des Polizeischutzes gegen islamische Bedrohungen.

Papst und Bischöfe sollten, statt allzu angestrengt über eine Neuevangelisierung Europas nachzudenken, einfach nur eines tun: Sabatina James einladen und ihr zuhören. In dieser Frau findet sich all die Glaubenskraft, die die katholische Kirche so verzweifelt sucht. Und die die evangelische Kirche noch viel notwendiger hätte. Sabatina hat so viel Glaubenskraft, dass da auch noch für viele andere etwas bleibt.

Der Schilderung ihres Lebenslaufs zuzuhören, ist von den Fakten her eigentlich schmerzhaft. Aber die Frau macht das so strahlend und voll Humor, dass man trotz allem über die Exzesse einer atavistischen Religion lachen muss. Sie tut das noch dazu in fehlerfreiem Deutsch, in dem sie nach Belieben zwischen Hochsprache und oberösterreichischer Mundart wechseln kann.
(Hier weiterlesen)
Unterberger schrieb seinen Artikel am 24. Dezember — und in der Tat »paßt« die junge Frau mit ihrem Glaubensmut, der bei ihr wirklich als Frohbotschaft (nicht, wie inzwischen in »geistlicher Üblichkeit«: als lauwarme gute Ansage) rüberkommt, in die Weihnachtszeit — sofern man darin mehr und anderes erblickt als die Statistik des Weihnachtsgeschäftes. Ein weit ausführlicherer Artikel auf dem Blog »Der Kritisator« datiert allerdings schon vom 26. Jänner 2012 — auch ihn sollte man lesen:
Gibt es denn eine Definition von Typ Frau, welche das Prädikat »Powerfrau« oder das Attribut »emanzipiert« verdient, dann ist es der Typ Sabatina James. Der SPIEGEL, der auch mal positives über sie geschrieben hat, sagt:
Für die Linke ist sie zu konservativ, für Feministinnen vermutlich zu schön und für den großen Rest unserer Partygesellschaft eine Zumutung, weil sie eine völlig unzeitgemäße Vorstellung von Liebe hat und Sex vor der Ehe ablehnt. Und dann spricht sie auch noch Wienerisch.
Vor zwei Tagen gab diese Frau, die nicht unter ihrem richtigen Namen auftritt, ein Interview auf Bayern 2 – Eins zu Eins. Der Talk.

Sabatina James gab dieses Interview nicht live, denn das wäre zu gefährlich gewesen. James lebt unter Polizeischutz und gibt keine öffentliche Veranstaltungen. Sie steht seit 2006 im Opferschutzprogramm, nachdem im Jahre 2001 ein Todesurteil (Fatwa) gegen sie gesprochen wurde; von ihrer eigenen Familie. Grund: Sie (15) wollte ihren Cousin nicht heiraten und ist auch noch zum Christentum übergetreten.

Nun kämft sie für die vom Islam verfolgten Christen und ist eine der wenigen die Mut aufbringen, sich öffentlich gegen die Ideologie des Islams zu stellen, um unsere naive Gesellschaft aufzuklären.

James stammt aus Pakistan und siedelte als ca. 1ojährige nach Österreich über. In ihrer Heimat war es normal, dass auf den Pinnwänden der Leute Zettel hingen, auf denen zum Töten von Juden und Christen aufgerufen wurde. Jährlich werden schätzungsweise 160 000 Christen durch Moslems getötet und Hunderte von Millionen unterdrückt. Dank des Islamischen Frühlings, nun mehr denn je zuvor. Das ist schlicht Völkermord. Die Welt aber schaut zu.
(Hier weiterlesen)
Unbequeme Einsichten, die die junge Dame vermittelt! Höchst unbequem sogar, wo wir doch auf die »Alternativlosigkeit« der bis vor kurzem noch schleichenden, jetzt fortschreitenden, und in wenigen Jahren — das hängt eigentlich nur mehr von der Geburtenstatistik ab — galoppierenden Islamisierung Europas eingestimmt werden sollten. Vielleicht sehen jetzt einige die angebliche »Alternativlosigkeit« dieser Entwicklung doch nicht als solche — aber dann? Dann kämen die vielleicht auf die Idee, unseren Machthabern übelzunehmen, daß sie ihnen diese »Alternativlosigkeit« einfach aufs Auge drücken wollten? Darf nicht sein!

Wer störende Wahrheiten ausspricht wird von den Mächtigen nicht geliebt. Das war zu Kassandras Zeiten schon so, und wer heute die Probe aufs Exempel machen möchte, der braucht nur die Sinnhaftigkeit von Griechenland-»Rettungen« zu bezweifeln, oder Energiepolitik via Klimawahnsinn zu hinterfragen, und wird medial so circa zum Wert eines Neonazis taxiert ...

Speziell wir Österreicher, die wir uns gern durch die Geschichte (und was man dafür hält) »durchschlawinern« und den Weg des geringsten Widerstandes ins Rektum des potentiellen Gegners jeder Gefahr einer Konfrontation (Unannehmlichkeiten! Nein, danke!) vorziehen, speziell wir Österreicher müssen uns schon die Frage gefallen lassen, warum wir solche Politiker und Staatsbedienstete etc. haben, über die Unterberger in seinem Artikel die — m.E. noch zu milde! — geradezu vernichtenden Worte findet:
Das wirklich Deprimierende ist, was sie dabei alles insbesondere in Österreich erlebte, nämlich bei all jenen, von denen sie sich eigentlich Schutz und Hilfe erhofft hatte: Sozialarbeiter, die sie wieder zu ihrer Familie zurückführten, weil sie Sabatina für eine pubertär Verirrte hielten und die Familie von psychologischen Problemen und Lügen sprach. Lehrer, die sie in ihren Nöten zum islamischen(!) Religionslehrer schickten. Polizisten, die meinten, sie solle halt wieder Muslim werden, dann müsste sie sich vor keinen Drohungen mehr fürchten. Die österreichische Botschaft in Pakistan, der gefälschte Unterschriften unter einem angeblichen Ehedokument trotz ihrer Hinweise egal waren. Die Ministerinnen Rauch und Ferrero, die sie später vor einem gemeinsamen Diskussionsauftritt bitten ließen, nicht über den Islam zu sprechen. Eine Schmuddelkampagne der Illustrierten „News“ gegen ihre Person. Ein Priester, der meinte, Mohammed wäre ja vielleicht auch ein Prophet, den man daher respektieren sollte.
Ein Kommentarposter in Andreas Unterbergers Blog trifft die erschütternde (und leider allzu berechtigte!) Feststellung:
Offenbar gibt es einen Konsens der "Bewahrer und Organe des Rechtsstaates" einfach weg zu sehen, zu verharmlosen und sich - und damit uns - zum Mittäter zu machen. Diese vorauseilende Kapitulation vor dem Unrecht und vor einem menschenverachtenden politischen Konzept gab es im 20. Jahrhundert in Österreich schon einmal, mit allen bekannten Folgen.

Offenbar ist Österreich immer noch bereit, schon beim ersten Gegenwind Menschenrechte, Freiheit und Selbstbestimmtheit, Demokratie und Rechtsstaat über Bord zu werfen um sich keiner Konfrontation stellen zu müssen. Offenbar hat man vergessen, dass die Etablierung eines menschenverachtenden politischen Konzeptes immer mit Einzelfällen beginnt.
Es wäre schon schlimm, wenn es in Österreich so wäre. Nämlich: nur in Österreich. Und, das ist das deprimierende daran: in Östereich ist es leider weitgehend so!

Und noch viel deprimierender: nicht nur in Österreich ...

Schnelles Geld für heiße Luft

Klaus Peter Krause, Altmeister des seriösen Wirtschaftsjournalismus, hat auf seinem Blog in seiner gewohnt sachlichen Art einen exzellenten Artikel über den systematischen Betrug am Bürger verfaßt, der unter dem wohlklingenden Titel »CO2-Zertifikatehandel« betrieben wird. Krauses Résumé fällt in der Tat vernichtend aus:
Fazit: Marktwirtschaftlich ist an alldem nichts, die Marktwirtschaft wird mit Füßen getreten. Hier ist ein gewaltiges Interessenten-Kartell am Werk. Der Wirtschaftsprüfer Klaus Weber, Essen, drückt es so aus: „Der CO2-Zertifikatehandel ist ausschließlich ein Bereicherungssystem für die big player der Finanzwirtschaft – sowie ein von der Politik erhofftes Steuer-Generierungsmodell.“ (Hier den ganzen Artikel lesen)
Interessant auch, worauf Klaus Peter Krause von einer Leserin hingewiesen wurde — nämlich auf eine Untersuchung der (wahrlich gewaltigen!) Dimensionen des mit diesem Pseudo-»Börsenhandel« betriebenen Betruges:
... eine Untersuchung über die Dimension der Geldwäsche gibt, die sich hinter den CO2-Steuerdelikten verbergen soll. Der Titel lautet “Aftermath of the VAT Fraud on Carbon Emissions Markets” von Marius Frunza, Schwarzthal Kapital; Université Paris I Panthéon-Sorbonne – Centre d’Economie de la Sorbonne (CES). Die Untersuchung (15 Seiten) trägt das Datum 30. Mai 2012. Die Fundstelle ist hier
Das ganze ist ein trauriges Lehrstück in staatlicher und staatsnaher Kriminalität und Abzocke! Unsere Polit-Gauner, die ihre Wiederwahl trotz desaströser Leistungen durch griffige Schlagworte und hektischen Pseudoaktivismus sichern wollen, ihre Handlanger in »Zertifizierungsbehörden«, die neue Dienst- und Budgetposten generieren können, die Bankster, die wie gewohnt auf Kosten der Allgemeinheit mal wieder so richtig absahnen dürfen, und die Journaille, die durch »genehme« Berichterstattung (recte: Desinformation!) dringend ihre Presseförderung »verdienen« muß, weil ihr längst die Zuseher bzw. Leser abhandengekommen sind, die sich die mediale Verarsche nicht länger bieten lassen — sie alle drehen im Betrugskarussell kräftig mit.

Wann steht endlich ein neuer Cicero auf, der diesem kriminellen Gesocks sein »Quousque tandem abutere patientia nostra« entgegendonnert?

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Eine Bischofsweihe schützt vor ... ähm ... Unbedarftheit nicht ...

Was uns gerade durch die US-Bischofskonferenz vorexerziert wird. »Die Presse« schreibt, wie gewohnt, eine APA-Meldung ab:
US-Bischöfe fordern striktere Waffenkontrolle

Appell an Politik, die Gesetze zum Besitz von Waffen zu verschärfen und die Gewalt in der Gesellschaft zu bekämpfen

Die katholischen Bischöfe der USA haben zu Weihnachten laut Kathpress eine striktere Waffenkontrolle gefordert. Mit Blick auf den Amoklauf an der Grundschule in Newtown erklärte die Bischofskonferenz nach einem Bericht der katholischen Nachrichtenagentur CNS, notwendig sei eine Kultur des Lebens, die die Schwächsten und Unschuldigen schütze. Waffen könnten in den USA zu leicht erworben werden. An die Politik appellierten die Bischöfe, die Gesetze zum Besitz von Waffen zu verschärfen und die Gewalt in der Gesellschaft zu bekämpfen.
Okay ... die Exzellenzen sollten sich (obwohl meist Theologen von Profession) doch mit der bei Medizinern altbewährten Technik der Differentialdiagnose vertraut machen. Dabei sucht man bei vieldeutigen Symptomen immer einerseits nach Gemeinsamkeiten, die eine der möglichen Ursachen wahrscheinlicher machen könnten (so lassen z.B. hohes Fieber mit gleichzeitigem Durchfall alleine noch keine Entscheidung zwischen einer Amöbenruhr und einer ordinären Darmgrippe zu, aber ein Hirnschlag sollte damit eindeutig draußen sein, um es etwas plakativ zu umschreiben ...), andererseits werden gezielt Symptome gesucht, die eine der Varianten höchst unwahrscheinlich machen oder gar ausschließen.

Wie könnte die Vorgangsweise im Fall des Problems »Bringen weniger Waffen weniger Verbrechensopfer?« also aussehen? Nun, da es sich dabei nicht um Einzeldiagnosen handelt, ist man gegenüber der Medizin (die sich ja meist mit einem einzelnen Patienten auseinandersetzen muß) eindeutig im Vorteil: das Mittel der Wahl ist die Statistik. Es wird zwar allseits behauptet, daß man mit Statistiken wunderbar lügen könne — aber kann man das wirklich? Eher nein: belügen kann man nur Leute, die entweder von Statistik (als Wissenschaftsdisziplin) null Ahnung haben, und/oder Dummköpfe, die Schlüsse ziehen, ohne sie vorher auf Plausibilität geprüft zu haben.

Und was käme nun bei einer statistischen Auswertung heraus? Die Literatur zu dem Thema ist groß, aber eines kann man sehr schnell feststellen: es ist ganz offensichtlich nicht der private Waffenbesitz, der die Verbrechensopferzahlen in die Höhe treibt. Denn in Staaten wie der Schweiz (mit weltweit einer der höchsten Waffendichten) sind die Mordopfer ausgesprochen rar. Und auch in den USA sind Staaten mit »liberalem« Waffenrecht keineswegs die Vorreiter in der Mordstatistik.

Was die Exzellenzen daher betrieben haben ist nichts anderes, als dem Zeitgeist nachzulaufen. »Waffenverbot« klingt gut, bringt medial Pluspunkte, schon richtig! — nur: ändert es etwas am Problem? Und vorallem: schafft es nicht neue Probleme, ungleich schwerere, als die, die es zu bekämpfen angibt?

In einer Zeit, in der die Bevölkerung durch immer drückendere Belastungen (Steuern, Beiträge, verordneter Administrativaufwand etc.) zunehmend kritischer wird, und heute (siehe »Tea Party«) Vorgänge hinterfragt, die man ihr noch vor wenigen Jahren unbesehen ohne großes Murren reindrücken konnte, steigt das Sicherheitsbedürfnis der Machthaber enorm. Wer will schon riskieren, daß der Volksunmut über höhere Steuern oder die neueste idiotische Antidiskriminierungsrichtlinie dazu führt, daß Untertanen sich gegen die Arroganz der Staatsmacht zur Wehr setzen können?!

In Europa ist das mittlerweile praktisch ausgeschlossen: zähneknirschend müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß Griechenland-»Rettungen« durchgezogen werden, die keiner will (außer die Politiker und ihre Bankster, natürlich!), Klimawahn unsere Wohnungen ins Halbdunkel von »Energiesparlampen« versetzt, ungehinderte Einwanderung von Südländern unter jedem nur denkbaren Vorwand gefördert wird — und können uns dagegen nicht wehren.

In der Schweiz ist dies noch anders — und warum? Nun, hier müssen Politiker noch Rücksicht darauf nehmen, was die Bevölkerung will, und das nicht deshalb, weil die direkte Demokratie dort so stark ist, sondern weil die direkte Demokratie durch flächendeckenden Waffenbesitz der Bevölkerung faktisch nicht abschaffbar ist (sonst wäre sie längst Vergangenheit)! In den USA wird uns jetzt in Obamas zweiter Amtszeit vorgeführt, wohin der Hase laufen soll: zur Entmachtung des Volkes zugunsten der Machthaber. Daß die römisch-katholiische Kirche solchen Tendenzen Vorschub leistet, hat durchaus Tradition (»Thron und Altar«). Nur müssen nicht alle Traditionen deshalb schon richtig sein. Q.E.D.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Wie können wir noch Weihnachtsgeschichten ertragen?

Offenbar nurmehr in »verfremdeter« Form. Das mag man bedauern oder gutheißen (LePenseur ist da nicht recht entschlossen, ob er es bedauern oder gutheißen soll — am besten, man verwendet die Formel »bedauernd gutheißen«, oder so ...) — aber es ist ein Faktum. Die alten Geschichten haben nicht mehr die Kraft von früher, man glaubt sie einfach nicht mehr, weil man sich das Glauben eben nicht mehr einfach macht. Machen kann ...

Was bleibt also als Ausweg? Neue Geschichten erfinden, deren Erfundenheit uns bewußt bleibt, die in ihrer kunstvollen »Gebrochenheit« unser intellektuelles Gemüt entzücken — brauchen wir das? Nun, die FAZkes glauben, daß es ihre Leser brauchen können, und so ließen sie Marcus Jauer vorgestern eine »Christenlehre: Der kleine Jesus von Nazareth« veröffentlichen. Und die beginnt natürlich mit einem Untertitel-Teaser, wie es sich für so einen Zeitungsartikel heutzutage gehört, damit man gleich weiß, wo's lang geht:
Wir kennen die Umstände seiner Geburt. Aber wie war der Gottessohn eigentlich als Junge, bevor aus ihm der Mann wurde, als den wir ihn heute verehren? Eine Kindergeschichte
Und so geht's weiter. In gegen den Strich gebürstetem Bibelton, mit Jugendsprache (bzw. was der Autor dafür hält) bei Bedarf verfremdet, damit's nicht zu fromm gerät. Aber immerhin: ein Versuch, uns etwas Unglaubliches näherzubringen.

LePenseur gesteht, sich mit diesem Text nur bedingt anfreunden zu können. Er kann zwar mit den herkömmlichen Weihnachtsgeschichten noch viel weniger anfangen, keine Frage, aber dennoch: diese waren wenigstens »echt« in ihrer Intention (so falsch sie in der Wiedergabe der historischen Fakten sein mochten). Sie waren, wenn man so will, wie spontane Liebeserklärungen eines jungen Mannes: vielleicht illusionär, wahrscheinlich unbeholfen formuliert, sicher falsch vor dem unbestechlichen Auge eines Nicht-Liebenden (für den sie aber auch nicht gedacht waren). Jauers Kindergeschichte über Jesus von Nazareth hingegen ist der Münchhausen-Versuch, sich am Zopf der eigenen Skepsis aus dem Sumpf der Mythologie, der man nicht (mehr) traut, zu ziehen. Er muß mißlingen, so spektakulär — oder selbstironisch — er auch unternommen werden mag.

Ist dies ein Grund, Jauers Geschichte nicht zu lesen? Sicherlich nicht! Auch gescheiterte Versuche sind wenigstens der Achtung wert, sie unternommen zu haben. Und auch intellektueller Dünkel kann so hell scheinen, daß manches Dunkel davon be-, wenn schon nicht erleuchtet wird.

In diesem Sinne also: lesen Sie eine Kindergeschichte.

Montag, 24. Dezember 2012

Der Humanitätsschieber

»Die Presse« weiß pünktlich zur abendlichen Herbergssuche am 24. Dezember interessante Neuigkeiten zu berichten:
Asylwerber versuchten in Stephansdom einzudringen

Dompfarrer Toni Faber und die Polizei haben nach Augenzeugenberichten eine unbekannte Zahl von Personen am Eindringen in den Dom gehindert.

Nach Augenzeugenberichten wollte sich eine unbekannte Zahl von Personen aus dem Kreis der Asylwerber der Votivkirche am Montagnachmittag Zutritt zum Stephansdom verschaffen. Dompfarrer Toni Faber und die Polizei haben die Personen anscheinend erfolgreich daran gehindert, in die Kirche einzudringen. Um Mitternacht findet im Dom die Christmette statt. Zur Vorbereitung der Feierlichkeiten bleibt das Gotteshaus traditionellerweise zuvor von 19.00 bis 23.00 Uhr geschlossen.

[... ...]

Der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau erklärte gegenüber der APA, die Flüchtlinge seien verzweifelt, sie seien "ausgefroren und erschöpft". Landau freute sich aber über eine "breite Solidarität" mit den Aylwerbern, viele Menschen hätten Hilfsgüter und Weihnachtspakete vorbeigebracht. Er bezeichnete es auch als positiv, dass die Flüchtlinge selbst einen "Hilfeschrei" gemacht hätten und dass ihnen am Runden Tisch von der Politik Gehör geschenkt worden sei.

Der Caritas-Direktor appellierte jedoch an die Politik, die Gespräche fortzusetzen. Die Grundversorgung sei zwar ein richtiger Schritt, den Flüchtlingen gehe es aber nicht nur um ein Dach über dem Kopf, sondern auch um ein menschenwürdiges Leben. Landau forderte eine humanere Politik und einen "Humanitätschub".
Schade bloß, daß der Humanitätsschieber Landau offenkundig nachstehenden Artikel der »Klosterneuburger Marginalien« nie gelesen hat. Welcher die ganze Chose um die »Asylanten« in einem (und keineswegs »marginal«) anderen Licht erscheinen läßt ...
Mittlerweile weiß man zumindest überall in Österreich, daß die Votivkirche in Wien von Flüchtlingen besetzt wurde. Man weiß ebenfalls, daß die Besetzer zum großen Teil Muslime sind. Man weiß ebenfalls, daß Asyl- und Flüchtlingsaktivisten aus der ewig die Welt in ein baldiges Paradies verwandelnden "Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat"-Ecke fix zur Stelle waren, um der ganzen Geschichte noch ihre persönliche Note zu verleihen (Viele dieser Aktivisten reisten übrigens extra aus Deutschland an...). Man weiß zudem, daß es bereits eine unverhohlen ausgesprochene Drohung gab:
Sollte das [Zustandekommen eines Gespräches mit dem Innenministerium] bis Weihnachten nicht passiert sein, so werde es eine „große Überraschung“ geben, kündigte ein Vertreter der Flüchtlinge an. Welcher Art diese wäre, wollte er nicht sagen, versicherte aber, dass es keine Gewalt und Zerstörung geben werde.
Ja, genau... So, wie man vorher dem Pfarrer der Votivkirche hoch und heilig versprach, man werde den Innenraum der Kirche nicht betreten, nachdem man die Genehmigung bekommen hatte, auf Kirchengrund zu campieren...

Aber nicht jeder weiß, daß es bei der Aktion bereits Sprüche seitens der Besetzer gab, die glasklar erkennen ließen, welchen Stellenwert eine christliche Frau in ihren Augen hat. Diese Sprüche wurden nicht etwa in die Allgemeinheit losgelassen, sondern einer Katholikin direkt auf den Kopf zugesagt. Von Muslimen. Die Asyl suchen. Und sich in eine katholische Kirche flüchteten.

Wahrscheinlich ist ebenfalls noch nicht allgemein bekannt, daß die Besetzer bereits zugaben, daß sie keine Unterkunft suchten, sondern daß es ihnen nur um Aufmerksamkeit ging und geht.

Ein Flüchtling zu sein, ist schlimm genug. Ich möchte daher aus zwei Gründen nicht mit diesen Leuten tauschen: Erstens möchte ich niemals in einem fremden Land um Asyl ansuchen müssen. Zweitens möchte ich niemals so tief sinken, daß ich kurz vor einem großen Feiertag einer Weltreligion ein Gotteshaus dieser Religion besetze, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Es ist ja nicht so, daß es in Wien keine Moscheen gibt. Es ist auch nicht so, daß Häupl in einer unbeheizten, kleinen Hütte arbeitet.
Nun, es sieht sehr danach aus, daß die geplante »Überraschung« die Besetzung des Wiener Stephansdomes gewesen wäre. Womit natürlich den »Asylanten-in-Österreich-geht's-soooooo-schlecht!«-Agitatoren volle Aufmerksamkeit und mediale Rundum-Berichterstattung gesichert gewesen wären. Das dürfte wenigstens für den Augenblick an der Aufmerksamkeit des Dompfarrers und der Polizei gescheitert sein. Aber bis zur Christmette sind's ja noch ein paar Stunden — und es wäre doch gelacht, wenn mit Landaus moralischer Hilfe nicht doch noch was geht ...

Stille Nacht, heilige Nacht? Pustekuchen! Heute Nacht ist PRIME TIME fürs Tränendrüsen-Business — »Licht ins Dunkel« läßt via ORF-Dauerschmalzberieselung grüßen, mit einem Wort: jetzt ist die rechte Zeit, um die Agenda weiterzubringen, die da lautet: mache den Leuten ein schlechtes Gewissen, dann können sie nicht »Nein« sagen, wenn man sie um Geld angeht. Um jenes Geld, das der Wohltätigkeitszirkus ständig braucht. Von dem die Funktionäre wie Caritas-Direktor Landau und viele, viele andere leben: von der Inszenierung der Bedürftigkeit und des Bedarfs an »Helfern« ... ... »... und Ihre Spende ist wichtig! SPENDEN SIE! SPENDEN SIE!!«

Ach, übrigens — da fällt mir gerade ein: vor einigen Jahren saß ich mit meiner Frau am 24. Dezember in einem exklusiven Restaurant zum Abendessen — private Umstände hatten uns veranlaßt, diesen Abend ausnahmsweise nicht daheim zu verbringen. Zwei Tische weiter saß Caritas-Direktor Landau, in Begleitung einer Dame und eines Paares. Und ließ es sich — wie auch wir — bei einem exquisiten Fünf-Gang-Degustationsmenü mit Weinbegleitung gutgehen.

Nein, ich neide ihm dieses Luxus-Menü nicht (schließlich aßen meine Frau und ich das gleiche). Aber wer einen »Humanitätsschub« fordert, der sollte gleich bei sich selbst damit anfangen, will er glaubwürdig sein. Sonst ist er auch nichts als ein bloßer »Humanitätsschieber«, auf welche ein bekannter Satz Jesu Christi maßgeschneidert paßt: »Alligant enim onera gravia, et importabilia, et imponunt in humeros hominum: digito autem suo nolunt ea movere.« (Mt. 23,4)

Samstag, 22. Dezember 2012

»... ein erstklassiger Netzwerker mit unglaublichen Kontakten«

Aha. Von Österreichs Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, alias »Gruselbauer«, ist die Rede. Die Wiener Tageszeitung »Kurier« überschlägt sich vor Begeisterung, seit eine soeben neu gegründete »BNS Silea«, die eine Tochterfirma der (schwarzen) Niederösterreichischen Hypo und der CUDOS (geleitet vom ehemligen roten Bundeskanzler Gusenbauer) das Waldviertler Traditionsunternehmen »Backhausen«, spezialisiert auf edle Möbel- und Vorhangstoffe, billig aus dem Konkurs aufgekauft und damit »gerettet« hat.

Nun, derlei passiert eben in der Wirtschaft. Welchen Grund gibt es also für Begeisterungssaltos? Oder welchen gäbe es für Bedenken?

Es ist die Begleitmusik, die da seltsam mißtönend in den Ohren klingt. Der Wiener Wirtschaftsanwalt Georg Vetter benennt — und es ist sehr mutig, dies in Österreichs Filzokratie  zu wagen! — auf Ortner Online die etwas, nun sagen wir, »übelriechenden« Hintergründe dieser Hauruck-Aktion:
Anfang des Jahres setzte die Hypo Niederösterreich Backhausen das Messer an. Im professionellen Wirtschaftsdeutsch empfahl die Hausbank also eine Partnersuche, und wusste auch gleich, wer das sein sollte: Al Jaber, ein bekannter Scheich aus dem Morgenland. Der zahlte wieder einmal nicht, daraufhin wurde das sogenannte Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung eingeleitet.

Die Familie Backhausen suchte emsig einen neuen Investor und fand ihn auch. In der Woche vor Weihnachten sah alles noch nach Rettung aus. Doch siehe da: In der Gläubigerausschusssitzung am 19. Dezember verweigerte die Hypo Niederösterreich die Zustimmung und schickte damit die Firma Backhausen in Konkurs – mit allen Konsequenzen.

Bereits am nächsten Tag, dem 20. Dezember, gab es ein eiliges Bieterverfahren mit einem einzigen Bieter: der BHN Sileo GmbH, die überhaupt erst am 15. Dezember 2012 im Firmenbuch eingetragen worden ist (als alles noch nach Sanierung aussah). BHN sollte offensichtlich von Anfang an eine Assoziation zu Backhausen herstellen.

BHN gehört zu 51 % der CUDOS-Gruppe um Alfred Gusenbauer, zu 44 % der Strategic Equity Beteiligungs-GmbH, einer Tochter der Hypo Niederösterreich, und zu 5% der Interfides.

Im Klartext: Die Hypo Niederösterreich, bei der bekanntlich die Staatsanwaltschaft vor kurzem ein und aus ging, verhinderte als Hausbank die Sanierung und kaufte nun gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft des ehemaligen roten Bundeskanzlers – wohl billig – aus der Masse heraus.

Wenn die schwarze Hausbank mit einer roten Mehrheit zusammenspielt, darf man auf den kommenden niederösterreichischen Wahlkampf gespannt sein. Es sollte nicht verwundern, wenn die strafrechtlich untersuchten Vorgänge um die Hypo Niederösterreich bei solchen Geschäften vom politischen Gegner nicht aufgegriffen werden.
Vetter überschreibt seinen Artikel treffend mit »Ein Sittenbild aus Pröllistan«, wozu für Nicht-Österreicher angemerkt werden muß, daß »Pröllistan« das von Landeshauptmann Erwin Pröll seit zwanzig Jahren mit eiserner Faust beherrschte Bundesland Niederösterreich bedeutet. Zwanzig Jahre, in denen besagter Landeshauptmann (den einer meiner Bekannten treffend als »Prototyp des schwarzen Proleten« bezeichnete) benutzte, ein Land mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern politisch gleichzuschalten, seine Günstlinge ( und v.a. »Günstlinginnen«, lassen wir dahingestellt, welche »Gunst« sie ihm wohl erwiesen haben mögen — das ging wohl unter die Gürtellinie ...) und sonstigen Protektionskinder mit Pfründen zu versorgen. Zwanzig Jahre, in denen er ein von seinen Vorgängern erfolgreich aufgewirtschaftetes Land bis über den Stehkragen verschuldete — von den im Politzirkus Österreichs so beliebten Derivat-Spekulationen (à la Salzburg, nur natürlich noch eine Nummer größer) mal ganz abgesehen ...

Das alles geschah und geschieht im Schulterschluß mit seinem Intim- und Duzfreund, dem Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Häupl, den man wohl zu Recht als »Prototyp des roten Proleten« bezeichnen kann — die beiden sind die inkarnierte »Große Koalition«, Zwillinge einer fleischgewordenen Degeneration der politischen Landschaft Österreichs zur Bühne für politkriminelle Korruptionisten und »Packler«, die sich wechselseitig auf Steuerzahlerkosten die fetten Happen zuschieben.

Und Figuren wie Pröll und Häupl sind auch jene, denen es hauptsächlich zu »verdanken« ist, daß das Ansehen von Politikern in der Bevölkerung Österreichs knapp über (oder sogar schon unter) dem von Zuhältern, Hütchenspielern und Drogendealern gelandet ist.

Daß geeichte Marxisten wie Gusenbauer (der bekanntlich einst als Juso-Chef am Moskauer Flughafen pathetisch den Boden der Sowjetunion als des »gelobten Landes des Marxismus-Leninismus« küßte) nun im korrupten Ränkespiel mittun, mag jeden, der die Sozialisten bloß für elende Heuchler hält, nicht überraschen, ja sogar belustigen. Wer freilich an die zu erwartenden Folgen für die Leistungselite Österreichs denkt, die durch derlei Geschäfte zu Lasten Dritter, nämlich der Steuerzahler, wieder einmal zur Kasse gebeten wird, wird sich darüber nicht freuen können.

Denn es ist genau dieses Tumorgewebe an »wirtschaftlich erfolgreichen« Politprofiteuren wie Gusenbauer, das immer weiter in die private Wirtschaft hineinwuchert und -metastasiert und so die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen wirtschaft schleichend untergräbt, da die Gelder für die Provisionen der Politparasiten schließlich irgendwo hereingebracht werden müssen — sei es durch höhere Steuern und Beiträge, sei es durch Kürzung sachlich sinnvollerer Ausgaben. Oder will man etwa behaupten, ein Gusenbauer hätte seine Erfolge auch ohne die »politische Achse«, über die er sie stets abwickelt, erzielen können? Lächerlich! Da kann der »Kurier« noch so bewundernd sülzen:
Mit seiner Gusenbauer Projektentwicklung & Beteiligung GmbH residiert der ehemalige SP-Parteichef in einem unscheinbaren Zimmerchen in der Wiener Innenstadt-Kanzlei von Freund Specht. Vom finanziellen Erfolg der Ein-Mann-Firma können viele Berater nur träumen. Für 2009 bis 2011 weist die Mini-GmbH einen kumulierten Bilanzgewinn von 3,23 Millionen Euro aus.

Gusenbauer, der Italienisch, Französisch und Spanisch auf hohem Niveau beherrscht, netzwerkt tatsächlich brillant. Der Investor Martin Schlaff schmiss für ihn eine Party beim Einzug ins Kanzleramt. Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner vertraut Gusenbauer die Verantwortung als Vorstand für seine zwei Privatstiftungen an. Dort ist ein beträchtliches Vermögen gebunkert, der Ex-Liberale Haselsteiner zählt zu den reichsten Männern Österreichs. 2010 installierte ihn Haselsteiner für 50.000 Euro Jahresgage auch an der Spitze des Strabag-Aufsichtsrates. [...] Der schwerreiche Tiroler Rene Benko holte Gusenbauer als Aufsichtsratschef in die Signa Prime Selection AG, in der Benko die Luxushäuser seines Immobilien-Imperiums parkt. [...] Keine Berührungsängste hat Gusenbauer, mit Casinos-Austria-Chef Karl Stoss befreundet, zur Glücksspielbranche. In Südamerika berät er den Casinos-Konkurrenten Novomatic. Für die im Abfallgeschäft engagierte chilenische Investmentgesellschaft Equitas Capital fungiert er als Chairman der European Funds. Dort sitzen der Finanzmanager Alfred Liebich, Cousin von Novomatic-Gründer Hans Graf, und Novmatic-Partner Rudolf Binder.
Mit einem Wort: das »Big Business«, das sich korruptiv mit der Staatsgewalt verbündet, um Steuergelder via großzügig dotierter Aufträge abzugreifen, beschäftigt »Berater« wie Gusenbauer, die — im Prinzip nicht anders als früher die Puffmütter von der Vermittlung ihrer Huren an betuchte Kundschaft — von der Vermittlung von Staatsknete an staatsnahe Großkonzerne ihre Provisionen beziehen.

Zurück zu Backhausen: daß die Hausbank ein Unternehmen, das einen Sanierungsplan mit einem potenten Investor vorlegt, gezielt in Konkurs schickt, um dann mit einer eigens gegründeten »Auffanggesellschaft« das Unternehmen billig zu erwerben und die übrigen Gläubiger deppert sterben zu lassen, hat ein »G'schmäckle«, wie der Schwabe sagt. Wenn das dann noch — nach der Faktenlage zu vermuten — ein rotschwarzes Korruptionsvertuschungsgeschäft ist, dann ist die Grenze von übermäßiger Geschäftstüchtigkeit zu Kungelei entgältig überschritten. Und das bestürzende in Österreich (und wohl nicht nur in Österreich!) ist, daß derlei unsaubere Praktiken wegen der politisch an die kurze Kandare genommenen Staatsanwaltschaften und — freilich etwas subtiler, z.B. über bessere Karrierechancen — beeinflußten Gerichtsinstanzen de facto nie verfolgt werden. Keine Gefahr also für Profiteure, solange sie in der richtigen Seilschaft sitzen ...

Und wie passend zu diesen Gedanken, daß all das just am 20. Dezember ablief, an dem die Kirche seit über tausend Jahren eine der schönen »O-Antiphonen« in der Vesper anstimmt:

O Schlüssel Davids
und Zepter des Hauses Israel,
du öffnest und niemand kann schließen,
du schließest und niemand vermag wieder zu öffnen.

Wo sich Geschäfte eröffnen, die sonst keiner schließne kann — wer wollte da nicht an all die Blankfeins und Gusenbauers denken, die das Geschäft Gottes besorgen, indem sie für sich einen Reibach rausreißen, den der letztlich zur Kasse gebetene Steuerzahler berappen darf. Aber warten wir ab, ob auch die zweite Hälfte der Antiphon einmal Realität wird:

Komm, o Herr, und befreie aus dem Kerker die Gefangenen,
die da sitzen in Finsternis
und im Schatten des Todes.

Wir wollen freilich nicht übertreiben: auch im Kerker einer Staatsquote von ca. 70% schmachten wir nicht in »Finsternis« und nicht »im Schatten des Todes« — insofern hat sich unsere Gefangenschaft und Sklaverei im Vergleich zu alttestamentarischen Zeiten wohl verbessert. Was aber letztlich nur graduelle, nicht prinzipielle Unterschiede bedeutet. Und wir werden wohl auch nicht auf einen Herren hoffen können, der uns vom Joch dieses korrupten Packs befreit, wenn wir nicht selbst darangehen, es abzuschütteln. Denn wie der Volksmund sagt: »hilf dir selbst, so hilft dir Gott!«

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Freitag, 21. Dezember 2012

»Was mich wirklich wütend macht«

... betitelt sich ein lesenswertes Posting im Blog »Schreibfreiheit«.
Wahrscheinlich haben Sie schon von Sabatina James gehört oder gelesen. Sie ist in den letzten Jahren immer wieder in Talk Shows in Österreich oder Deutschland aufgetreten. Es wurden diverse Bücher über ihr Leben verfasst. Sabatina James (sie änderte ihren Namen) stammt aus Pakistan, ist in Österreich in einer islamischen Familie aufgewachsen, die nach außen hin gut integriert war. Sie ging ins Gymnasium, lernte einen Christen kennen, der in eine Freikirche ging und ihr das Evangelium nahe brachte, und bekehrte sich zum Christentum. Von ihrer Familie wurde sie aber nach Pakistan gebracht und zu einer Zwangsehe mit ihrem Cousin verpflichtet, der sie jedoch nie zustimmte. Sie wurde in Pakistan in eine Koranschule gesteckt, damit sie Gehorsam und Unterwerfung lernt. Nach der Rückkehr mit ihrem (Zwangs-) Verlobten nach Österreich bekannte sie sich gegenüber ihrer Familie zum Christentum und floh von zuhause um nicht einen Ehrenmord zum Opfer zu fallen. Jetzt betreibt sie einen Verein, der Frauen unterstützt, die vor einer Zwangsehe stehen. Soweit die Geschichte in Kürze.

Mich hat bei der Lebensgeschichte von Sabatina James am meisten die Ignoranz der Österreicher erschüttert.

Sie war in Oberösterreich bei der Polizei und hat gesagt, dass sie um ihr Leben fürchtet, da sie zum Christentum konvertiert ist. Die Antwort, die sie erhielt war, dass sie halt wieder Moslem werden und sich ein Kopftuch umbinden soll. Dann haben wir alle keine Probleme. Auf diese Art von Ignoranz stieß sie auch in vielen anderen Situationen.

Und genau diese Einstellung ist es die mich enorm verärgert. Nur keine Wellen – typisch österreichisch eben.

Wir verschließen unsere Augen vor Tragödien die sich unmittelbar vor uns abspielen. Wir sind nicht bereit uns mit der Realität zu konfrontieren und begnügen uns mit den beschwichtigenden Aussagen der politisch korrekten Medien. Alles Einzelfälle. Das hat nichts mit dem Islam zu tun. Islam ist Friede.
Nun ist der zitierte Blog sicherlich — wie mir einige Erz-Libertäre säuerlich vorhalten werden — in seiner religiösen Ausrichtung nicht das, was Leute wie LePenseur zu hyperventilierenden Begeisterungsausbrüchen zu veranlassen pflegt. Was nichts daran ändert: der Artikel benennt ein Problem, und er benennt es richtig und sachlich. Und er gibt, auch das verdient erwähnt zu werden, nach der zutreffenden Diagnose auch einen Therapievorschlag (über den man als deutlich weniger frommer Mensch freilich etwas skeptisch denken wird).

Aber, und dieses »aber« ist wichtig: es ist wenigstens ein Vorschlag! Man verharrt also nicht bloß im Pessimismus über die Schlechtigkeit der Welt:
Damit ist das Problembewusstsein geschaffen, aber wie geht man damit um?

Die christliche Antwort darauf kann nur sein: In Liebe. Die Moslems zu lieben, aber gleichzeitig nicht die Augen verschließen und “lieb und tolerant sein” sondern klar Stellung zu beziehen und das Evangelium predigen. So wie es bei Sabatina James war, gibt es viele Moslems, die sich in einer Zwangslage befinden und nach einem Ausweg suchen. Sie sind in ihrem religiösen System gefangen und höchst unglücklich. Viele davon haben auch keine Ahnung davon, was im Koran steht. Sie glauben nur, dass alles was im Koran steht wahr ist. Sie glauben das was in der Moschee gepredigt wird und dass die Ungläubigen Menschen zweiter Klasse sind.

Als Christen dürfen wir nicht gegen die Moslems einstehen, sondern für sie. Aber dazu gehört Mut! Besonders die Moslems brauchen die Liebe Gottes und die Wahrheit. Die Aufgabe der Christen ist es das Evangelium weiterzugeben. Jesu letzte Worte waren: “Geht hinaus in alle Welt und predigt das Evangelium…” (Markus 16,15). Dann werden auch unsere moslemischen Mitmenschen in Liebe von Gott überführt werden und die Wahrheit wird sie frei von dem Betrug des Islams machen.
Nun, man muß freilich kein missionierender Christ sein, sondern es reicht auch völlig aus, für geistige Freiheit einzutreten und von diesem Standpunkt aus die gerade im Islam so häufigen Einschränkungen jener Freiheit zu bekämpfen, um durch dieses Beispiel, das man damit automatisch gibt, auf Menschen, die in geistiger Unfreiheit leben, einen tiefen Eindruck zu machen.

Das ist sicherlich ein »Langzeit-Projekt«! Wer gegen religiös motivierte Vorurteile kämpft, darf sich keine schnellen Erfolge erhoffen. Nur: wer nicht einmal zu kämpfen anfängt, der wird mit Sicherheit erfolglos bleiben.

Fangen wir's an!

Am 21. Dezember

... wird traditionell das Gedächtnis des Apostels Thomas gefeiert. Die Liturgiereform verlegte ihn zwar an irgendeinen Tag im Sommer (was mir altem Konservativen aber schnuppe ist), mit der von rationalistischer Gedankenblässe angekränkelten Begründung, ein solcher Festtag sei »im Ablauf der Adventzeit ein störender Fremdköprer«. Naja.

Über den Apostel wissen wir mit Ausnahme seiner Erwähnungen in den Evangelien und ein paar — wie üblich: mehr oder weniger dubioser — Legenden eigentlich nichts. Aber was wir über ihn überliefert bekamen, reicht aus, ihn gerade für den 21. Dezember, also ganz aktuell den heutigen 21. Dezember, an dem bekanntlich die Welt untergehen soll, als besonders geeigneten Tagesheiligen anzusehen.

Verkörpert er doch die heilsame Skepsis des Menschen, nicht irgendwas auf Gerede und Gerüchte hin zu glauben, sondern nur auf persönliche Vergewisserung. Nun benutzen die Theologen und Kirchenführer, die gern Leute um sich scharen, die auf »Gerede und Gerüchte« hin glauben (und zwar nur auf ihr Gerede und ihre Grüchte hin, selbstmurmelnd!), gerne die Worte Jesu an diesen seinen »ungläubigen« Apostel Thomas, daß die, die nicht sähen und doch glaubten, seliger seien, als die, die erst aufs Sehen hin glaubten — was aber nichts daran ändert, daß Jesus jeden Hinweis vermeidet, daß die, die nicht sehen und doch glauben immer selig (oder gar: seliger) sind, als die erst durch ihr Sehen Glaubenden, und er tut gut daran, besonders eingedenk des heutigen 21. Dezembers, an dem einige unbesehen an einen Weltuntergang glauben, den es — Wetten werden gern angenommen — heute aber nicht spielen wird.

Ja, ja, der Skeptizismus ... da muß ich doch gleich noch kurz ein Kuriosum einfügen, auf das ich im Zuge meiner kirchenhistorisch-hierarchologischen Forschungen gestoßen bin. Da gab es doch tatsächlich einen mittlerweile in partibus infidelium gelegenen kleinasiatischen Bischofssitz, der auf den schönen Namen »Skepsis« (kirchenlateinisch natürlich »Scepsis« geschrieben) lautete. Der »Annuario Pontificio«, also das päpstliche Jahrbuch der Katholischen Kirche, verzeichnet ihn unter vielen anderen untergegangenen Bischofssitzen des Altertums, die dem Ansturm der Muselmanen zum Opfer gefallen sind. Der frühere sceptische Bischof saß in einem Kaff, das heute Kurşunlu Tepe heißt, war Suffragan des Metropolitans von Cyzicus, und führt — zu meiner Enttäuschung, wie ich gestehen muß — den nomen »de curia«, also jene Bezeichnung, unter der der Bischof jeweils in die Listen von Konzilien etc. einzutragen war, »Scepsien(sis)«. Für meinen Geschmack wäre »Sceptic(us)« freilich weitaus origineller. Und nebenbei: das Patrozinium seiner (virtuellen) Kathedrale müßte wohl der Apostel Thomas sein ...

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Ein Säulenheiliger des Sozialismus

... nämlich der Ex-Präsident Brasiliens (2003 bis 2010), Luiz Inacio Lula da Silva, steht im Verdacht der Bestechlichkeit. Na geh! Wer hätte das gedacht! Einer von den Sozen — und bestechlich? Also wirklich: das ist eine Überraschung. Wo doch die Sozen immer überaus fleißig damit beschäftigt sind, das Geld anderer Leute auszugeben. Da hätten die doch eigentlich gar keine Zeit, für sich selbst was zu »organisieren« — oder?

Putzig übrigens, daß der brasilianische Generalstaatsanwalt Roberto Gurgel heißt. Nun, wenn er die Ganoven an selbiger packt — nichts dagegen einzuwenden ...

Die deutsche Wikipedia — ein linkes Desinformations»lexikon«

Im Gegensatz zu vielen — ja: so gut wie allen — anderen Sprachen, in denen »Wikipedia« lexikalisch Wissen präsentiert, ist die deutsche Version dieses Online-Lexikons von geradezu unverfrorener Dreistigkeit im unterschwelligen (und oft gar nicht so unterschwelligen!) Transport einer links-grün-gutmenschlichen politischen Agenda.

Wenn es nicht gerade um naturwissenschaftliche Fachartikel geht (was sollte an einem Artikel über, sagen wir mal Phosphat-Verbindungen oder die Semipermeabilität von Zellwänden auch politisch sein?), dann ist diese Tendenz teilweise schon Brechreiz erregend. Besonders schlimm wirkt sich das in historischen und gesellschafts»wissenschaftlichen« Artikeln aus, in denen mit Hauruck-Methode die jeweils gewünschte Sprachregelung durchgesetzt werden soll, koste es was es wolle. Kritiker dieser Methoden werden von den gut vernetzten Desinformationstrupps als »Vandalen« ausgeschlossen und gesperrt, Artikel in endlosen »edit-wars« auf (linke) Linie gebracht und dergleichen mehr.

Nun stürzt sich das linke Meinungskartell (dem in Print und TV die Abonnenten und Zuseher abhandenkommen, denen ja die linke Zwangsbeglückung und der ständige antifaschistische »Kampf-gegen-Rechts«-Popanz längst auf die Nerven geht!), auf die wenigen verbliebenen unabhängigen Medien.

Zeitschriften und Online-Medien wie »eigentümlich frei« oder »Junge Freiheit« sollen als rechte Schmuddelkinder »enttarnt« werden, um sie so aus dem »politisch korrekt« zulässigen öffentlichen Diskurs nach Tunlichkeit auszugrenzen. Es ist dasselbe perfide Strickmuster, das seinerzeit schon im unsäglichen »Historikerstreit« verwendet wurde, um die ideologischen Verfälschungen, ja blanken Geschichtslügen linker »Historiker« gegen die Nachfragen seriöser Wissenschaftler zu immunisieren.

André Lichtschlag, Herausgeber von »eigentümlich frei«, hat schon mehrfach die Hinterhältigkeit dieser Stasi-Methoden aufgezeigt und angeprangert. Nun beschäftigt sich auch Kollege Morgenländer mit diesem Skandal — denn es ist skandalös, wenn ein Online-Lexikon, das möglichst neutrale Sachinformation bieten soll, zum Propagandamedium der Systemmedien-einheitsfront umfunktioniert wird.

Die vielen Mitarbeiter an der deutschen Wikipedia, die in unbezahlter, aber oft zeitaufwendiger Arbeit so viele Informationen zusammengetragen und aufbereitet haben sich nicht verdient, ihre Arbeit in ein Agitprop-Umfeld eingebettet zu finden — LePenseur wäre ja auch nicht erbaut, seine Artikel in der SED-Postille »Neues Deutschland« abgedruckt zu sehen ...

Mittwoch, 19. Dezember 2012

»Elterunser, das du bist im ...«

... oder so ähnlich soll es wohl nach Meinung von Frau Dr. Kristina Schröder, die das schöne Amt eines Bundesfamilienministers bekleidet, heißen:
Diskriminierende Begriffe will Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) beim Vorlesen für ihre anderthalb Jahre alte Tochter sofort entschärfen. Wenn etwa Pippi Langstrumpfs Vater als "Negerkönig" bezeichnet werde oder Jim Knopf als "Negerbaby", dann werde sie dies bei ihrer Tochter "synchron übersetzen, um mein Kind davor zu bewahren, solche Ausdrücke zu übernehmen. Auch ohne böse Absicht können Worte ja Schaden anrichten. Wenn ein Kind älter ist, würde ich dann erklären, was das Wort "Neger" für eine Geschichte hat und dass es verletzend ist, das Wort zu verwenden", sagte Schröder (35) der Wochenzeitung

Schröder sagte, gerade Grimms Märchen etwa seien "oft sexistisch". "Da gibt es selten eine positive Frauenfigur." Sie wolle deshalb neben Grimms Märchen andere Geschichten mit anderen Rollenbildern setzen, so die Ministerin. Auch der bestimmte Artikel in "der liebe Gott" habe aus ihrer Sicht nichts zu bedeuten, so Schröder. "Man könnte auch sagen: Das liebe Gott."
(Quelle: Stern — mit Dank an Kollegen Morgenländer, der diesen PC-Leckerbissen für uns aufspürte)
Als knorriger Voralpenbewohner begnüge ich mich damit, der guten Frau Minister idiomatischen Nachhilfeunterricht in österreichischem Deutsch zu erteilen:

DER Trampel ist weiblich!

»Was vom Bawag-Prozess übrig bleibt«

... sinniert »Die Presse« nach den gestrigen — zwar formell noch nicht rechtskräftigen, es aber wohl werdenden — Freisprüchen und kommt zum Schluß:
Bisher weitgehend ungeklärt ist jedoch der Verbleib der von Wolfgang Flöttl verlorenen 1,2 Milliarden Euro. Dieser will das Geld im Jahr 2000 bei Spekulationen mit dem japanischen Yen vollständig verloren haben. Laut einem Gutachten aus dem Jahr 2010 (das von Elsner in Auftrag gegeben wurde) lag die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts in diesem Jahr aber nur bei 0,000015 Prozent. Flöttl nannte seine Gegenüber bei den Spekulationen nie. Die Daten sollen bei einem Computerabsturz vernichtet worden sein.

Der ÖGB versucht seit Jahren, einen Teil des Geldes – ungefähr 280 Millionen Euro – per Schadenersatzklage zurückzubekommen. Nach zwei erfolglosen Anläufen ist das dritte Verfahren momentan im Gang. Geklagt wurden außer dem Ex-Bawag-Management auch Ex-ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch.

Was bleibt... politisch?

Eigentlich nichts. Zum politischen Spielball wurde das Bawag-Verfahren im Nationalratswahlkampf 2006: Die VP-BZÖ-Regierung wolle die SPÖ wegen des Skandals um den roten Banker Helmut Elsner „mundtot“ machen. Dies beklagte damals SPÖ-Kanzlerkandidat Alfred Gusenbauer. Zuvor hatten Gerüchte über Parteienfinanzierung der SPÖ mittels Bawag-Gelder die Runde gemacht. Prognostiziert wurde, dass der Bawag-Skandal den Sozialdemokraten eine herbe Wahlschlappe bescheren würde – trotz des mysteriösen Besuchs von Ex-VP-Chef Josef Taus bei Elsner in Frankreich.

Die Überraschung: Gusenbauer wurde Kanzler, der Bawag-Skandal landete in der politischen Mottenkiste – so lange, bis Richterin Claudia Bandion-Ortner nach neun Schuldsprüchen via ÖVP-Ticket Justizministerin wurde (Jänner 2009). Sie schied aber nach zweieinhalb Jahren – zuvor waren ihre Urteile in weiten Teilen aufgehoben worden – aus dem Amt.
Was Tante »Presse« bloß vornehm zurückhaltend anspricht, brachten dann zwei Kommentarposter zu diesem Artikel treffend auf den Punkt:
Blitzky
18.12.2012 19:02
Geniale Rechnung Flöttls:
1,2 Milliarden standen zur Verfügung. Wenn er davon 600 Millionen verwendete, um die unterschiedlichsten Politiker, Bankangestellten und Richter zu schmieren, blieben ihm immer noch 600 Millionen als Reingewinn.
Antworten
Pfefferstreuer
18.12.2012 19:25
Re: Geniale Rechnung Flöttls:
Politiker, Banker, Richter schmieren? In Österreich? Wenn Sie das glauben, dann glauben Sie auch, dass Wasser bergab rinnt.
Was sagt man dazu? Touché, Messieurs!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Beleidigung des Christentums muß erlaubt sein

... findet die EU-Kommission und richtet mahnende Worte an Polen, dessen Oberster Gerichtshof das öffentliche Zerreißen einer Bibel während eines Pop-Konzerts als mögliche »Verletzung religiöser Gefühle« ansah und den Freispruch erster Instanz aufhob und zur Neuverhandlung an diese zurückverwies:
Eine mögliche Verurteilung des Musikers widerspreche den "europäischen Werten", heißt es in einem Schreiben der Kommission, welches im Bericht der "Deutsch-Türkischen Nachrichten" zitiert wird. Sämtliche EU-Mitgliedsstaaten müssten internationale Verträge wie die EU-Menschenrechtskonvention respektieren – auch Polen, das diese mit unterzeichnet habe. Es gehöre zum Recht auf freie Meinungsäußerung, dass auch solche Gedanken, die "beleidigen, schockieren oder verstören", geäußert werden dürfen, so die EU-Kommission. (Quelle)
Brav gesprochen, liebe EU-Kommission! Wer glaubt, Bibeln zerreißen zu müssen, sollte dies (solange sie in seinem unbeschränkten Eigentum stehen) durchaus tun dürfen, ganz meine Meinung!

Mir stößt nur etwas eigenartig dabei auf, daß das dem Zerreißen von Bibeln doch äußerst ähnliche Verbrennen von Koranen von der EU-Kommission keineswegs so selbstverständlich unter die Ausübung von Meinungsfreiheit gerechnet wird. Wenigstens war das flammende Eintreten für diese Meinungsfreiheit seitens der EU-Kommission beispielsweise gegenüber der evangelische Kirche in Deutschland, die (man erinnert sich) damals die Ankündigung der Koran-Verbrennung als »unerträgliche Provokation« bezeichnet hatte, ausgesprochen diskret. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland, der dieselbe Aktion als »schrecklich und abstoßend« bezeichnet hatte, bekam keinen — doch sicherlich hilfreich gewesenen! — Hinweis darauf, daß es nicht die Aufgabe von Religionsgemeinschaften sei, gegen von der EU-Menschenrechtskonvention garantierte »europäische Werte« aufzutreten. Warum bloß nicht?

Auch der konsequente Aufschrei der EU-Kommission über die Verurteilung der Grazer FPÖ-Gemeinderätin Dr. Susanne Winter, die wegen ihrer sachlich unzweifelhaft richtigen Aussage, daß »der Prophet« nach heutigen Rechtssystem ein Kinderschänder genannt werden müsse, von einem österreichischen Gericht verurteilt wurde, ist irgendwie völlig unhörbar geblieben. Ach, warum bloß?

Nun, die Antwort liegt auf der Hand (und wird, weil sie eben so einfach zu finden ist, natürlich sofort zur Verschwörungstheorie erklärt — demnach wäre die Behauptung, Hitler wäre ein Antisemit gewesen, vermutlich auch bloß eine solche, oder wie?), und lautet schlicht und einfach: die EU-Kommission hat nichts gegen den Untergang des die Geschichte Europas prägenden Christentum, aber sehr viel gegen jegliche Störung des ungehemmten Imports islamischen Gedankengutes (samt zugehörigen Immigranten). Denn das Christentum ist mit seiner Gesinnungs- und Verantwortungsethik in vielen Bereichen eben eine überaus lästige Konkurrenz zu (und ein unerwünschter Mahner vor) Fehlentwicklungen, wie sie unser Eurokratenregime gar nicht schnell genug umgesetzt sehen möchte: es geht ihm nämlich einen feuchten Kehricht um »europäische Werte«, sondern um die möglichst (durch demokratische Fassaden verborgene) unabwählbare totale Herrschaft der Brüsseler Nomenklatura und ihrer lokalen Satrapenregime. Da ist natürlich jeder Hinweis auf Eigenverantwortung, Gewissen oder Subsidiarität nur hinderlich.

Die Polit-»Religion« Islam hingegen ist damit ebenso wunderbar vereinbar, wie ja schon seinerzeit (und ebenso heute) der Islam oder aber auch östliche Religionssysteme nur geringe Kompatiblitätsprobleme mit kommunistischen Diktaturen hatten und haben. Wenn (wie im Islam) eine »Kultur der Scham« statt (wie im Christentum) eine »Kultur der Schuld« gesellschaftsprägend ist, dann ist eben Konformismus oberste gesellschaftliche Pflicht (man vermeidet tunlichst »Scham« empfinden zu müssen — wenn's sein muß, bis hin zur Ermordung der Tochter, die doch die »Familienehre« entehrt hat, indem sie sich vergewaltigen ließ ...), hingegen ein Aufruf zu persönlicher Gewissensentscheidung (die nämlich dem Einzelnen gebietet, nach Möglichkeit keine persönliche Schuld auf sich zu laden) wird dadurch weitgehend obsolet — eine fürwahr paradiesische Vorstellung für Eurokraten, die zwar die »mündigen Bürger« stets im Munde führen, doch in Wahrheit nicht mehr fürchten und hassen als diese, sondern lenkbare Werkzeuge bevorzugen!

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P.S.: klare Worte über die verlogene Politik unserer Brüsseler Machthaber fand der frühere sowjetische Dissident Wladimir Bukowski, der darin seine ebenso reichen wie qualvollen Erfahrungen mit der Nomenklatura der UdSSR einbringen konnte. Lesenswert!

Montag, 17. Dezember 2012

»Ramsch hamma da!«

... hieß es in meiner Jugend ironisch anpreisend, wenn wieder einmal ein sich bei näherem Besehen als völlig wertlos herausstellendes »Trumm«*) angeschafft worden war. Und heute schreibt »Die Presse« ganz, total, also wirklich völlig Überraschendes zum Thema Kroatien:
Neues EU-Mitglied Kroatien ist nur noch Ramsch

Kurz vor dem Beitritt zur Union ist das Land über die Herabstufung des Ratings auf Ramsch-Status durch Standard & Poor's erschüttert. Eventuell werde 2013 der IWF gerufen, so Kroatiens Finanzminister.

Zagreb/Bloomberg/Apa. Im Juli 2013 tritt Kroatien der Europäischen Union bei. Viele Kroaten freuen sich ein halbes Jahr zuvor darüber, dass das Land nun als zweite ehemalige Teilrepublik Jugoslawiens die Wunden der Vergangenheit abstreifen konnte, und hoffen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Beitritt. Viele dieser Hoffnungen wurden durch die Ratingagentur Standard & Poor's am Wochenende auf den Boden der Realität zurückgeholt. Denn aufgrund der fehlenden politischen Reformen stufte S&P Kroatiens Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau herab.

Die Probleme Kroatiens erinnern dabei an Griechenland und andere europäische Krisenstaaten: Mangelnde Flexibilität des Arbeitsmarktes sowie geschützte Bereiche, die aufgrund des massiven Widerstands von Interessensgruppen von der Politik nicht angegangen werden, hätten zu einer geringen Beschäftigungsquote sowie dem Verlust von internationaler Konkurrenzfähigkeit beigetragen, so S&P in der Begründung für den Schritt.
(Hier weiterlesen)
Na, wer hätte bloß sowas gedacht! Die hoffnungsvolle Osterweiterung der EU, die mit einer baldigen Aufnahme der Türkei ihre Krönung finden sollte, kann durch solche Kleinigkeiten nicht in Frage gestellt werden. Ach, das wird schon, auch Griechenland legte doch einen durch Statistiken der griechischen Regierung nachweislichen wirtschaftlichen Höhenflug hin, seitdem es bei der EU ist, und erst ganz besonders, seit es den Euro hat. Also ganz einfach dieses Erfolgsrezept kopieren, und wir haben blühende Landschaften am Balkan, wie wir sie noch nie hatten und sonst nie hätten. Oder so.

Ist Kroatien erst mal dabei, dann kann es endlich den erfolgreichen Weg Portugals gehen, beispielsweise. Oder Spaniens. Oder Italiens, Frankreichs und Belgiens (okay, okay! Belgien hat es schon hinter sich, denn Belgien muß erst zerfallen, Kroatien ist ja bereits ein »Trumm«, das von Jugoslawien übergeblieben ist ...). Und die EU re(a)giert offenbar nach dem alt-bewährten Motto: »Is' die Kuh hin, soll's Kalb aa hin sein!«

Dafür ist sie auch ein preisgekröntes Friedensprojekt! Ist doch auch was schönes, besonders in der bald kommenden Weihnachtszeit, die bekanntlich eine Zeit des Friedens und der Geschenke ist. Und allen Menschen ein Wohlgefallen. Allen Menschen ...?

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*) für Piefkes: die im Hochdeutschen nur als Pluralform existierenden »Trümmer« gibt's im Idiom Österreichs auch als Singular, und bedeuten (wechselweise) einen durch Größe, Unhandlichkeit und/oder Wertlosigkeit gekennzeichneten Gegenstand

Frankreich lernt Laffer (kennen)

Oder auch nicht, denn man lernt bekanntlich nur, was man auch lernen will. Aber immerhin bietet der nicht ganz unbekannte Gérard Depardieu der »Grande Nation« Gelegenheit dazu ...
„Wir haben nicht mehr dieselbe Heimat.“ Das schreibt der „Obelix“-Darsteller Gérard Depardieu (63) in einem offenen Brief an Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault. Von diesem will sich der wohl bekannteste französische Kinoleinwandheld nicht belehren oder kritisieren lassen.

Ayrault hat Depardieus Steuerflucht nach Belgien als „ziemlich kleinkariert“ bezeichnet. Das bringt den Schauspieler derart in Rage, dass er jetzt seinen französischen Pass abgeben will. Vorzuwerfen habe er sich wirklich nichts, denn er habe seit seinem 14. Lebensjahr gearbeitet. Und in diesem Jahr habe er 85 Prozent seiner Einkommen an den Fiskus gezahlt, behauptet er.

Er beschäftige nicht weniger als 80 Personen in Frankreich und habe dem Fiskus im Lauf von 45 Jahren bereits 145 Millionen Euro abgeliefert. Die neue Linksregierung aber sehe darin wohl nicht ein Verdienst, sondern wolle offenbar jene bestrafen, die kreativ sind und Unternehmen gründen.
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Wer weiß, vielleicht lernen sogar die Steinzeit-Sozen an der Seine, daß man Kühe nicht schlachten und auch nicht zu Tode melken sollte. Prof. Laffer hat darüber eine Menge kluger Aufsätze geschrieben (lassen wir aus Praktikabilitätsgründen einmal alle grundsätzlichen Fragen der Steuergerechtigkeit außen vor!). Nun, vielleicht gibt's die auch in französischer Übersetzung, sodaß die kitzekleine Chance besteht, daß auch Franzosen sie lesen. Ob sie sie freilich verstehen werden ...?

Sonntag, 16. Dezember 2012

Nicht Waffen töten, sondern Menschen

Sofort nach den Schüssen in einer US-Schule werden wieder die bekannten Forderungen nach einem »Verbot von Schußwaffen« laut. Und Politiker, die gern einen starken Staat mit möglichst rechtlosen Bürgern, also gefügigen Untertanen, haben wollen, mit einem Wort: unsere »demokratische« Politnomenklatura, findet Gefallen an solchen Forderungen. Ein Verrückter kann zwar — Beispiele gibt es in den Kriminalstatistiken zur Genüge — auch mit eine Hacke oder einem Messer seine Opfer abschlachten oder mit ganz ordinären Steinen erschlagen. Das prinzipielle Problem von Amokläufen ist also mit einem Schußwaffenverbot nicht in den Griff zu bekommen.

Im üblichen tränendrüsendrückenden Mediengeschwurbel geht auch die höchst signifikante Tasache unter, daß die »Amokläufer« sich faktisch immer Orte für ihre Tat aussuchen, an denen sie sicher sein können, keine Waffen vorzufinden, die gegen sie verwandt werden könnten. Ein Amokläufer in einem Supermarkt in Texas könnte nämlich schon nach ein, zwei Schüssen realistischerweise damit rechnen, von irgendeinem anwesenden Kunden, der seine Pistole aus dem Halfter zieht, hinterrücks abgeknallt zu werden, denn dort gibt es eben genug Leute, die ständig mit einer Waffe rumlaufen. In Schulen, Colleges oder Krankenhäusern hingegen ist dies verboten — und interessanterweise ist das für Amokläufer scheints durchaus verlockend. Denn viele von diesen wollen zwar vielleicht unterbewußt durch die irgendwann eintreffenden Polizeikräfte den Todesschuß verpaßt bekommen (ein Amoklauf quasi als »Umweg-Selbstmord« wird von Psychologen durchaus als realistisch mögliche Motivation bezeichnet) — aber davor wollen sie ihren Haß ausleben und spektakulär mit bzw. vor ihrer Liquidation möglichst viele andere in den Tod reißen.

Und noch etwas geht in der Berichterstattung der Systemmedien fast immer spurlos unter: die Rolle, die Psychopharmaka in der Auslösung solcher Amokläufe spielen. Nicht irgendwelche »Drogen« (das gibt's natürlich auch!), sondern klassische, durch Ärzte verordnete Psychopharmaka. Dazu ein interessantes Video:


Natürlich nur Verschwörungstheorien, oder? Oder eben doch nicht? Das Strickmuster sich häufender »Amokläufe« zeigt Regemlmäßigkeiten, die einem zu denken geben. Und vermutlich nicht das, was unsere Machtkartelle gerne wollen ...

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P.S.: »Zettels Raum« behandelt in gewohnt sachlicher Weise und gebotener Kürze den medialen und politischen Umgang mit den Schüssen von Newtown. Lesenswert.

Ein Poster in »Zettels KZ« bringt noch ein treffendes Zitat von Morgan Freeman:
“You want to know why. This may sound cynical, but here’s why.

It’s because of the way the media reports it. Flip on the news and watch how we treat the Batman theater shooter and the Oregon mall shooter like celebrities. Dylan Klebold and Eric Harris are household names, but do you know the name of a single victim of Columbine? Disturbed people who would otherwise just off themselves in their basements see the news and want to top it by doing something worse, and going out in a memorable way. Why a grade school? Why children? Because he’ll be remembered as a horrible monster, instead of a sad nobody.

CNN’s article says that if the body count “holds up”, this will rank as the second deadliest shooting behind Virginia Tech, as if statistics somehow make one shooting worse than another. Then they post a video interview of third-graders for all the details of what they saw and heard while the shootings were happening. Fox News has plastered the killer’s face on all their reports for hours. Any articles or news stories yet that focus on the victims and ignore the killer’s identity? None that I’ve seen yet. Because they don’t sell. So congratulations, sensationalist media, you’ve just lit the fire for someone to top this and knock off a day care center or a maternity ward next.

You can help by forgetting you ever read this man’s name, and remembering the name of at least one victim. You can help by donating to mental health research instead of pointing to gun control as the problem.”
Und genau so ist es, in der Tat.

Daß die EU-Kommission einen Vogel hat

... wußten wir ohnehin schon längst. Nun wissen wir aber auch, wie er aussieht. Nämlich so:


Wie die drei ÄrscheGesichter (der Wiener würde wohl »G'frieser« dazu sagen) aussehen, die Europas Vogel steuern, wußten wir bereits. Nämlich so:


Das war vor ein paar Tagen in Norwegen. Dort sitzt Breivik. Die laufen frei herum. Weiterdenken auf eigene Gefahr.

Freitag, 14. Dezember 2012

Einen lesensweren Artikel über John Stuart Mill

... findet sich heute auf »Morgenländers Notizbuch — und besonders jenen Bewohner der libertären Blogosphäre ans Herz zu legen, die im Wolkenkuckucksheim eines herrschaftslosen Anarcho-Individualismus, dessen einziges Gesetz so circa die Nichtschädigungsabsicht wäre, und alles wäre Wonne und Waschtrog.

Nun, der Gang der Welt beweist uns schlagend (sowie brennend, raubend, bombenwerfend und auf viele andere Arten): dem ist in der Realität nicht zu 100% so. Umso wichtiger ist es daher, rechtzeitig darüber nachzudenken, wie man mit der zumeist unerfreulicheren Realität umgehen sollte. John Stuart Mill zu lesen wäre schon mal ein guter Anfang ...

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Lichtbanken und Schattenbanken

Ja, ja, die Schattenbanken sind die große Gefahr! Tante Presse durfte vor einem Monat gleich nach der Lektüre eines reißerischen, aber informationsarmen SPON-Artikels (so nach dem Strickmuster »Das dunkle Reich der Schattenbanken — Wichtige Finanzplätze auf der ganzen Welt sind auf die Mächte im Dunkeln angewiesen«) drauflosschwadronieren:
Vier Jahre nach der Lehman-Brothers-Pleite, als das weltweite Finanzsystem an der Kippe stand, sind sie wieder dick da: Die sogenannten Schattenbanken, deren Transaktionen nicht der üblichen Finanzmarktregulierung unterliegen. Im vergangenen Jahr haben sie rund 67 Billionen Dollar (52,6 Billionen Euro) umgesetzt. Damit sei ihr Umsatz im Vergleich zu 2010 um fünf bis sechs Billionen Dollar gewachsen ...
Und die EZB und die Fed, die noch viel weniger Regulierungen unterliegen bzw. sie unter Applaus der ständig mehr Geld brauchenden Politik schlicht aushebeln können nach Belieben — die wären keine Gefahr ... Lichtbanken, sozusagen?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: gäbe es die Zentralbanken mit ihrem Gelddruckmonopol nicht, und wäre die Bankenlandschaft nahezu weltweit nicht derart überreguliert, sondern würden Banken wie ganz normale Unternehmen behandelt, dann hätten wir all jene Probleme nicht, die unser gesamtes Wirtschaftssystem in Bälde in den Abgrund zu reißen drohen. Ein mit realen Werten gedecktes Währungssystem läßt nämlich keine Schlaraffenland-Phantasien der Politiker zu. Kredite werden mit steigendem Finanzbedarf und Rückzahlungsrisken unter natürlichen Marktbedingungen schnell teurer — und zwar so teuer, daß ein vernünftiges Haushalten quasi vorprogrammiert ist.

Das ist nun nicht nach dem Geschmack unserer Polit-Nomenklatura, die doch nur eines will: im Amt bleiben und Macht ausüben. Und ein paar Kastanien für die eigene Tasche dabei aus dem Feuer holen (bzw. noch besser: irgendwelche nützliche Idioten holen lassen). Und ein paar Brosamen — oder auch mehr, 's zahlen eh die anderen! — an die Wähler verteilen.

So bringt man seine Budgets in Schieflage — und wenn man dann auf Spekulationen, die das alles wieder hereinbringen, setzt, dann kommen eben Dinge wie in jetzt in Salzburg, früher schon Linz, oder — (noch) wortreich geleugnet — Wien heraus.

Man kann diesen Polit-Verbrechern einfach kein Geld anvertrauen, so einfach ist das! Wenn man durch die Mechanismen unserer Parteien»demokratie« praktisch ausschließlich (sic!) den untersten Abhub der Bevölkerung, charakterlich kaum über, sondern wohl gar unter dem Niveau von Zuhältern, Dealern und Hütchenspielern angesiedelt, in Entscheidungspositionen spült, dann darf man sich nicht wundern, wenn das jedem Computer-Programmierer bekannte Prinzip »shit in — shit out!« Platz greift.

Und man fragt sich eigentlich nur eines: warum läßt es sich eine Bevölkerung, die im statistischen Mittel deutlich erkennbar über diesem Abschaum angesiedelt ist, gefallen, von solchen Gesocks regiert und abgezockt zu werden?

Interessant

... findet Moderator Alipius, seines Zeichens Regularkanoniker im Stift Klosterneuburg, manche Reaktion selbsternannter »Guter«, die wohlgesichert auf der rechten (will natürlich heißen: linken) Seite der veröffentlichten Meinung stehen:
Offenbar ist die Gruppe, die - nach den Muslimen - am häufigsten ein Rechtsgutachten mit Aufforderung zur Tötung einzelner Personen ausspricht, nicht die der Katholiken (wie aufgeklärte MSM-Kommentarschreiber und -leser bzw noch aufgeklärtere Talkshow-Gucker und -Gäste nun vorschnell vermuten mögen) sondern die der aufgeklärten MSM-Kommentarschreiber und -leser bzw noch aufgeklärteren Talkshow-Gucker und -Gäste. Nachdem bereits die Verbrennung von Birgit Keller als Hexe verlangt wurde, wird Martin Lohmann nun von einem (nach eigener Aussage mit HIV infizierten) Homosexuellen bedroht. (Hier weiterlesen)
Das paßt perfekt zum unlängst geäußerten Wunsch eines taz-Schreibers namens Deniz Yücel an die Adresse des (von seiner Kollegin Mely Kiyak höchst charmant als eine »lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur« bezeichneten) Thilo Sarrazin: »Der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.«

Jüngst hat der Deutsche Presserat sowohl hinsichtlich der Bezeichnung »lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur«, als auch dem Wunsch auf baldiges Ableben eines Mitmenschen seine Mißbilligung ausgesprochen, wobei freilch der Maßstab, mit dem da gemessen wurde, nicht nur dem Kreidfeuer-Blog hinterfragenswert erscheinen dürfte. Sarrazin-Todesphantasien führen bloß zu eher harmloser Mißbilligung, ein Zeitungsartikel mit einer Schleichwerbung hingegen erfährt eine harsche »Rüge« ...

Weil wir gerade bei hinterfragenswerten Beurteilungsmaßstäben sind — gestern hat der Bundestag die künftighin ganz gesichert völlig straflos mögliche Beschneidung unmündiger Knaben nach den Vorstellungen ihrer Eltern abgenickt. Das Abschneiden von Penisvorhäuten ist also ins tatsächlich oder vermeintlich religiöse Belieben von »Erziehungsberechtigten« (offenbar nach dem Motto: »Wer seinen Sohn liebt, der züchtigtbeschneidet ihn!«, oder so) gestellt, wogegen bspw. das Abschneiden von Haaren gegen den Willen des Betroffenen in Deutschland nach wie vor als Körperverletzung strafbar ist (s. Schmidt/Priebe, Strafrecht Besonderer Teil I, Rn. 288). Hier stellt der Kreidfeuer-Blog eine zwar richtige, aber etwas zu kurz greifende Diagnose:
Wieder einmal ein kniefälliger Akt unserer Marionetten-Nomenklatura, die dem Volkswillen massiv widerspricht.
Nun ist es ja so, daß die Beschneidung von Unmündigen um keinen Deut besser würde, wenn sie dem Volkswillen weniger massiv (oder überhaupt nicht) widerspräche. Es ist und bleibt ein Skandal, derlei steinzeitliche Atavismen weiterhin ungefragt zu praktizieren! Es ist aber (und da ist dem Kreidfeuer-Blog freilich zuzustimmen) sicherlich ein Zeichen für die zunehmende Verrottetheit unserer demokratischen Fassaden, wenn sich unsere Politruks über den erklärten Mehrheitswillen der Bevölkerung hinwegsetzen, sogar (oder gar: weil?) er sich zufällig mal zum Schutz des individuellen Selbstbestimmungsrechtes jedes Einzelnen (und daher auch unmündiger Knaben, die nicht frei nach Gusto ihrer Eltern beschnipselt werden sollten!) äußert.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Der 21. Dezember naht mit Riesenschritten

... und offenbar legen es die USA darauf an, den Showdown noch rechtzeitig voranzutreiben — zum Beispiel so:
USA erkennen syrisches Anti-Assad-Bündnis an

Präsident Obama: Oppositionelle sind "legitime Vertreter der Bevölkerung" - Russland kritisiert Entscheidung

Washington/Damaskus - Nach der Europäischen Union haben auch die USA die syrische Opposition offiziell anerkannt. Das Oppositionsbündnis "Nationale Koalition" sei "legitimer Vertreter der syrischen Bevölkerung", sagte Präsident Barack Obama am Dienstagabend dem Fernsehsender ABC News. "Das ist ein großer Schritt", meinte Obama. Die Anerkennung bedeute aber natürlich auch Verantwortung.

Laut ABC geht mit der Anerkennung jedoch nicht die Aufnahme von Waffenlieferungen an die Gegner von Syriens Präsident Bashar al-Assad einher. Allerdings sei damit eine Tür in diese Richtung geöffnet worden.
(Quelle)
... weiß »DerStandard« in gewohnter Praxis eine heutige APA-Meldung abzuschreiben. Nun, die Tür ist geöffnet, die Richtung ist auch klar.

Um wieviel wetten wir, daß sich demnächst die Hinweise auf in Assads Präsidentenpalästen gehortete Massenvernichtungswaffen verdichten werden — und schon kann's losgehen, bevor dieser ruchlose Unhold nicht bloß den armen geknechteten Sunniten seines Landes die Freud' an Christenverfolgungen nehmen möchte, sondern gar seine ihm zugesonnenen Atombomben und Marschflugkörper mit Rinderwahnsinns- und sonstigen Viren mindestens bis Flensburg schießen könnte! Deutschlands (wenn schon nicht Einigkeit und Recht, so doch wenigstens) Freiheit wird sodann nicht bloß am Hindukusch verteidigt, sondern auch am Libanon und Antilibanon (am Golan werden die Isreaelis sicherlich die Sache nicht in deutsche Hände legen wollen, sondern das Ganze lieber selber exekutieren).

Wäre die Strickmasche nicht schon aus dem Irak und aus Afghanistan bekannt, könnte man das alles fast als spannend empfinden (so rein als Actionfilm-Drehbuch betrachtet) — aber so ist's einfach fad. Außer für die Betroffenen freilich. Die werden — nach dem bekannten chinesischen Fluch — interessante Zeiten erleben. Und mit ein bisserl Glück auch wir ...

Dienstag, 11. Dezember 2012

Ausstieg gefordert!

Aus aktuellem Anlaß fordert der verdienstvolle Informationsblog von der östlichen Waterkant »Ostseestadion« den sofortigen Ausstieg aus der Windenergie.

Die Argumente sind überzeugend. Mindestens so überzeugend wie die Gründe, die IM Erika vor über einem Jahr für den sofortigen Atomausstieg anführte. Von den vielen weiteren guten Argumenten, die für einen Windenergie-Ausstieg sprechen, ganz zu schweigen ....

Montag, 10. Dezember 2012

»Italien zählt nicht mehr zu den EU-Ländern, die der Stabilität der Eurozone Probleme machen«

... versicherte noch im September der inzwischen zurückgetretene italienischen Ministerpräsident Monti. Naja, schon damals hörte man die Botschaft, allein der Glaube daran fehlte doch merklich — à propos Glaube: auch der Vatikan meldete sich in Gestalt des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, des Bologneser Kardinals Angelo Bagnasco, zu Wort:
Die Verantwortungslosigkeit derjenigen, die sich retten wollen, während das Haus noch brennt, macht uns sprachlos. Das bestätigt, dass Italien nicht nur eine wirtschaftliche und soziale, sondern auch eine kulturelle und moralische Krise erlebt.
Nun denn: die Sprachlosigkeit (die ihn jedoch keineswegs am Interview hinderte) wollen wir Eminentissme ja durchaus glauben, doch das, was er trotz Sprachlosigkeit zu äußern imstande ist, bestärkt mich in der Meinung, daß italienische Kirchenfürsten vermutlich von Politik und Wirtschaft ebensoviel verstehen, wie GoldmanSachs-Satrapen von den Subtilitäten der hypostatischen Union (oder dergleichen).

Inzwischen hat freilich Draghis alter Busenfreund, der Ferrari-Boß Montezemolo, angekündigt, mit einer neuen Partei gegen den Gottseibeiuns Berlusconi antreten zu wollen und Monti dadurch eine weitere Amtszeit zu sichern. Ja, alte Freundschaft rostet nicht — und die Seilschaften sind intakt, die Italien im Euro halten sollen, damit die Seilschaften noch weiter profitieren. Zahlen tun's sowieso die anderen.

Die nützlichen Idioten nördlich des Brenners, die, wie der Wiener es plastisch ausdrücken würde, »brennen dürfen wie die Luster«. Nun, in Zukunft wissen wir wenigstens, was das Wort »Brenner-Grenze« in Wahrheit bedeutet ...

Sonntag, 9. Dezember 2012

Am Boden zerstört


... sind nach eigenen Angaben obige zwei Mitarbeiter des zum australischen Medienkonzern »Southern Cross Austereo« gehörenden Senders »2Day FM«. Wir wollen angesichts der aus ihren Augen leuchtenden guten Laune doch hoffen, daß ihre augenblickliche am-Boden-Zerstörtheit nicht ebenso dramatische Folgen zeitigt wie bei jener britischen Krankenschwester, die um 5 Uhr morgens den Anruf der beiden Aussie-Scherzkekse durchgestellt bekam, und danach mit Bruhaha der öffentlichen Verspottung als extra doofe Nuß preisgegeben wurde. Was haben wir doch gelacht darüber ...

Die Krankenschwester konnte das nicht ganz so lustig finden wie die beiden Radioansager und ihr Publikum und brachte sich einfach um — eine echte Spaßverderberin. Denn jetzt ist die Kacke am Dampfen und Konzernvorstände bemühen sich, in wohlgesetzten Worten ihre Betroffenheit darzulegen und ganz, ganz sicherzustellen, daß sich sowas nicht wiederholen wird und dieses völlig unvorhersehbare Ereignis als völlig unvorhersehbar und atypisch und überhaupt einzigartig darzustellen.

Ach, wirklich? An wen richten sich diese Wortspenden und Heuchelschreiben eigentlich — etwa an die Konsumenten dieser Massenmedien? Denn ohne die und ihre keineswegs klammheimliche Freude daran gäbe es solche Sendeformate doch gar nicht! Mann o Mann! Was haben wir doch alle gelacht bei diesen lustigen Späßen, all die Jahre hindurch ... bei der, na wie hieß die Sendung doch gleich, richtig: bei der »Versteckten Kamera«, oder bei ... und nun ist ein Mensch tot, schon irgendwie tragisch, nicht — aber ich sag' Ihnen: die hätt' sich das nicht so zu Herzen nehmen dürfen, weil schließlich hat die doch angeblich zwei Kinder also sag' ich Ihnen, die war sicher schon vorher depressiv, aber daß man das net erkannt hat, in einem Spital noch dazu! Ich mein', die müßten sowas doch längst erkannt haben, trotzdem, mit einem Wort: schrecklich! ... Nein, so war das alles natürlich nicht gemeint!

Sondern wie? Und was ist mit den »Kolleginnen«, die die Krankenschwester dem Vernehmen nach gnadenlos gemobbt haben, als die lustige Geschichte durch alle Zeitungen ging? Sind die auch am Boden zerstört? Und die Klinikleitung, die ist wegen der schlechten Nachrede, die ihr Spital jetzt haben wird, vermutlich schon zerstört. Da kommt's auf ein paar Krokodilstränen über die »Demütigung zweier aufopfernder Krankenschwestern« auch nicht an, Hauptsache die Auslastung leidet nicht darunter, denn der Deckungsbeitrag, Sie verstehen, in Zeiten wie diesen muß man schon ...

All das macht die Krankenschwester nicht wieder lebendig. Und auch das Klima des Mobbings in ihrem Spital, dieser angesehenen Privatklinik, wird dadurch nicht besser. Und die Quotenjagd unserer Medien, die jede, auch bewußt falsche Meldung einsetzen, um Aufmerksamkeit zu erregen und dadurch einen etwas größeren Happen vom Werbekuchen zu ergattern, wird sich um keinen Deut ändern. Es hätte auch keinen Sinn, jetzt »zum Ausgleich« gegen diese beiden Scherzkekse so lange und gnadenlos zu hetzen, bis auch sie einen Selbstmord als bessere Variante in Erwägung ziehen.

Man muß es realistisch sehen: in einer Gesellschaft wie der unseren, die ihren Anstand, ihre Werte und Haltungen bewußt vernachläsigt, ja eigentlich längst hinter sich geworfen hat, gibt es keine Mittel und Wege, derlei Vorkommnisse zu verhindern. Neben der Familie jener aus dem Leben geschiedenen Krankenschwester, die natürlich unser Mitgefühl verdient, will mir allerdings einer in diesen Stunden nicht aus dem Kopf: Prinz William. Er, dessen Mutter, von den Paparazzi gejagt, seinerzeit einem Autounfall erlag, wird derlei Scherze nicht so locker nehmen können. Weshalb eigentlich der Anstand gebietet, solche Scherze in diesem Fall eher zu unterlassen. Haben die beiden Radioansager daran gedacht? Wenn man sie so ansieht: vermutlich nicht. Nein: mit Sicherheit nicht. Und ich glaube: dieses »nicht-einmal-daran-denken«, ob etwas der Anstand gebietet (oder eben verbietet), ist das eigentliche Problem unserer Zeit.