Mittwoch, 16. März 2011

»Haltet ein und kehret um!«

Unter obigem Titel hat Kollege Calimero eine in wahrsten Sinne des Wortes »treffende« Betrachtung unserer (d.h der speziell mitteleuropäischen) Befindlichkeit verfaßt:
Wenn man sich mal so umguckt, wird man feststellen, dass wir doch irgendwie in der besten aller Welten leben. Keiner muss frieren oder hungern, Trinkwasser gibts für alle, gesundheitliche Versorgung ebenso. Wir kommunizieren mit der ganzen Welt in Echtzeit - und das auch noch für schmales Geld. Nichts bedroht uns, außer der irrationalen Ängste unseres kleingeistigen Establishments und der verführbaren Masse. Selbst unsere Armen haben inzwischen Flatscreens an der Wand und die Playstation darunter. Wir können uns das ja leisten, angeblich.

Warum? Weil wir, wie es so schön heißt, auf den "Schultern von Riesen stehen". Alles was uns hier umgibt wurde mal von irgendwem erfunden, oder nutzbar gemacht.

Aber "stehen" wir wirklich aufrecht auf diesen Schultern? Guckt da nicht mittlerweile ein großer Teil der satten, gelangweilten Masse nur noch ängstlich runter, während er sich krampfhaft festklammert? Ein kleiner wohliger Schauder inklusive?
Die paar Aufrechten, die noch stehen, die höher hinaus wollen - kriegen die nicht dauernd Tritte in die Kniekehlen? "Setz dich hin! Das ist zu gefährlich!"

(hier weiterlesen)
In der Tat: wo in normalen Zeiten und Kulturen ein Unternehmer für seinen Wagemut und Erfolg gefeiert wurde, sind heute — gaaaaanz wichtig: immer brav gendern! — der/die UnternehmerIn, der/die nachhaltig Mülltrennung betreibt, das leuchtende Vorbild.

Speziell in Deutschland, das seinen masochistischen Selbsthaß seit der Katastrophe von 1945 noch immer nicht überwunden hat. Damals hatte man den Deutschen das Rückgrat gebrochen und — pardon l'expression — die Eier abgeschnitten, sodaß bloß kleinkariert-besserwisserische Kapaune übrig blieben — in welchen anderen Land der Welt hätte sonst so eine jämmerliche Gestalt (siehe rechts) Verteidigungsminister werden können?)...

Und so verzeiht der kastrierte deutsche Michel diesen Japsen einfach nicht, daß sie (obzwar nach den blutigen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs mittlerweile auch höchst unmilitärisch), sich doch ein Selbstbewußtsein erhalten haben, welches gewisse Formen peinlicher Selbstverunglimpfung und -bezichtigung einfach nicht gestattet.

Wobei dieser Typus des Spießers inzwischen längst nicht mehr im Dunstkreis der Adenauer-Epoche zu suchen wäre. Weit gefehlt! Seine reinste Ausprägung sind vielmehr Politlemuren vom Schlage eines Thierse — wenn es eine Steigerung von »Spießer« gibt, so ist es der linke, der grüne Spießer, jene kleinlichen, mißgünstigen Zwergenexistenzen, denen alles verzeihlicher erscheint als Größe und alles bewunderswerter als Mut. Und die jetzt von dem SPON-Ticker sitzen — nicht etwa mit dem natürlichen Mitgefühl gegenüber einem von einem Schicksalsschlag getroffenen, sondern triumphierend, weil sie jetzt es »ohnehin schon immer gewußt haben« .

Wenn angesichts der geradezu infamen Berichterstattung in unseren Medien — wenig Mitgefühl mit den Beben- und Tsunami-Opfern, noch weniger Mitgefühl mit den Helfern, dafür jede Menge befriedigtes GrünSprech, daß jetzt endlich bewiesen sei, wie gefährlich Kernkraftwerke seien — Japaner in Zukunft unsere Lande meiden, wer wollte es ihnen verdenken? Es wird aber wohl nicht eintreten, denn dazu sind Japaner viel zu wohlerzogene und bildungsbeflissene Menschen, als daß sie nicht zwischen den Schönheiten Österreichs oder Deutschlands und der charakterlichen Letzklassigkeit seiner medial-politischen »Eliten« zu unterscheiden wüßten ...

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